Schwerin, 08.06.2021 – In Mecklenburg-Vorpommern bieten immer mehr Arzt- und Psychotherapiepraxen Videosprechstunden an. Mehr als die Hälfte (58,5 Prozent) werden dabei von Psychotherapeutinnen und -therapeuten durchgeführt. „Diese telemedizinische Versorgung ist eine zukunftsweisende Möglichkeit, um auch in der Pandemie dem Therapiebedarf in Mecklenburg-Vorpommern gerecht zu werden und gleichzeitig Infektionsrisiken zu vermeiden“, sagt Henning Kutzbach, Landeschef der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern. Im gesamten Jahr 2019 rechneten lediglich drei Ärzte bzw. Psychotherapeuten im Nordosten die Videosprechstunde mit der Barmer ab. Nach Abschluss des dritten Quartals 2020 hat sich die Zahl der Anbieter auf mehr als 560 vervielfacht. Mit knapp 40 Prozent wurden die meisten telemedizinischen Sprechstunden von der Fachgruppe der psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt. Rund 18 Prozent von Allgemeinmedizinern. Mit etwas über 11 Prozent liegen Kinder- und Jugendtherapeuten auf Platz drei.
Videosprechstunde als Chance für ländliche Versorgung?
Auch nach der Pandemie könnte die Videosprechstunde eine zunehmend wichtige Rolle im Land spielen. „Die Videosprechstunde ergänzt die Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern sinnvoll. Wir sehen hier vor allem eine gute Möglichkeit, die medizinische und therapeutische Versorgung im ländlichen Bereich zu verbessern“, erklärt Henning Kutzbach. Die Videosprechstunde könne immer nur eine Ergänzung zum Besuch in der Arzt- bzw. Therapiepraxis sein. „Der direkte Arzt-Patient-Kontakt ist nach wie vor unerlässlich. Für Folge- oder Kontrolltermine könnte aber die Videosprechstunde das Mittel der Wahl sein“, so Kutzbach. Er hofft, dass künftig ein Zugang zur digitalen Sprechstunde möglichst flächendeckend möglich sein wird.