Schwerin, 28. August 2024 – Kinder und Jugendliche in Mecklenburg-Vorpommern sind zu selten bei der Zahnvorsorge. Darauf macht die Barmer anlässlich des am Montag beginnenden neuen Schuljahres aufmerksam. Analysen im Barmer Zahnreport zufolge, ist im Land nur etwa jede beziehungsweise jeder zweite Heranwachsende bis 14 Jahre regelmäßig bei einer zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung. Im Jahr 2022 lag die Inanspruchnahme in der Altersgruppe bei 56,9 Prozent. „Es ist besorgniserregend, wenn nur die Hälfte der Heranwachsenden im Land regelmäßig zur Vorsorge in der Zahnarztpraxis ist. Prophylaxe ist wichtig, um Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten möglichst frühzeitig zu entdecken und zu behandeln“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern.
Zwei Drittel der Kleinkinder im Land nicht bei der Früherkennung
Aufholbedarf bei der Vorsorge gibt es laut Analyse vor allem bei den Kleinkindern bis vier Jahre. In dieser Altersgruppe war im Jahr 2022 in Mecklenburg-Vorpommern nur rund ein Drittel (36,4 Prozent) bei der Zahnvorsorge. Demnach fand bei zwei von drei Kleinkindern keine zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung statt. „Spätestens mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne sollte der Zahnarztbesuch dazugehören. Kein Kind sollte das erste Mal wegen Schmerzen auf dem Zahnarztstuhl sitzen“, so Kutzbach. Bereits ab dem sechsten Lebensmonat würden jährlich zwei Früherkennungsuntersuchungen als Kassenleistung angeboten.
Individual- und Gruppenprophylaxe sollten Hand-in-Hand gehen
Auch im neuen Schuljahr finden in den Schulen und Kindergärten des Landes wieder zahnmedizinische Gruppenuntersuchungen statt. Ziel der Gruppenprophylaxe ist unter anderem, Kinder und Jugendliche zu einer guten Zahn- und Mundpflege anzuleiten und über gesunde, zahnfreundliche Ernährung aufzuklären. „Bei der Zahngesundheit von Heranwachsenden ist das Zusammenspiel von Individual- und Gruppenprophylaxe wichtig. Eltern sollten sich jedoch keinesfalls darauf ausruhen, dass in Schulen und Kindergärten Gruppenuntersuchungen stattfinden“, so der Barmer-Landeschef. Er appelliere an alle Eltern, mit ihren Kindern regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen in der Zahnarztpraxis wahrzunehmen.