Ein Mädchen blickt traurig auf einen Computerbildschirm
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Barmer-Auswertung zu psychischen Behandlungen – Junge Frauen dreimal häufiger in Therapie als Männer

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Schwerin, 17.06.2021 – Junge Frauen im Alter von 17 Jahren sind besonders häufig in psychotherapeutischer Behandlung. Dies ist das Ergebnis einer Analyse der Barmer unter Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 24 Jahren. Von 2009 bis 2019 nahmen hochgerechnet rund 1.940 der 17-jährigen Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern eine klassische Psychotherapie, auch Richtlinientherapie genannt, in Anspruch. Das sind 2,8 Prozent der jungen Frauen in diesem Alter. Damit ist der Anteil dreimal so hoch wie bei den gleichaltrigen männlichen Jugendlichen mit 0,9 Prozent oder hochgerechnet rund 660 Betroffenen im selben Zeitraum. „Depressionen sind der häufigste Grund für eine psychotherapeutische Behandlung.

Dass vor allem junge Frauen davon betroffen sind, könnte daran liegen, dass das Auftreten von Depressionen eng mit dem Hormonhaushalt verknüpft ist, der sich in der Pubertät ändert. Darüber hinaus spielen auch gesellschaftliche Einflüsse wie ein zweifelhaftes Schönheitsideal und soziale Medien eine Rolle“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern. So seien junge Frauen vergleichsweise häufig wegen Essstörungen in Behandlung. Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörungen seien ebenfalls zahlreich ausschlaggebend.

Jungen vor allem zwischen zehn und zwölf Jahren in Therapie

Während die jungen Frauen insbesondere ab dem Ende der Pubertät vermehrt in Behandlung seien, lägen die Jungen vor und zum Beginn der Pubertät noch vorn. Im Alter von zehn Jahren seien von 2009 bis 2019 rund 1,5 Prozent oder circa 1.200 Jungen in Behandlung gewesen. Dem stünden 1,2 Prozent der Mädchen beziehungsweise rund 875 Betroffene gegenüber. Besonders häufig seien Jungen wegen Störungen des Sozialverhaltens, ADHS sowie Lese- und Rechtschreibstörungen in Therapie.

„Je früher psychische Störungen erkannt werden, desto eher kann man sie behandeln, bevor sie sich dauerhaft manifestieren“, so Henning Kutzbach. Eine gute Hilfe bei der Früherkennung biete das Kinder- und Jugend-Programm der Barmer. Es beinhalte unter anderem Vorsorgeuntersuchungen, die darauf abzielten, psychische Auffälligkeiten, gesundheitliche Defizite oder Entwicklungsstörungen junger Menschen möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Derzeit nähmen deutschlandweit fast 580.000 Kinder und Jugendliche an dem Barmer-Programm teil.

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