Schwerin (7. März 2016) Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung M-V (KVMV) will die Barmer GEK die medizinische Versorgung von vor allem älteren und chronisch Kranken sowie mobil eingeschränkten Versicherten verbessern. Deshalb hat die Krankenkasse einen Vertag zum Einsatz von Praxisassistenzen mit Care-Qualifikation mit der KVMV abgeschlossen.
Damit die Hausärzte die immer älter und kränker werdende Bevölkerung gerade in ländlichen Gebieten optimal versorgen können, kommen bereits seit 2009 nicht-ärztliche Praxisassistentinnen (NäPa) in M-V zum Einsatz. Aktuell gibt es mehr als 200 dieser NäPa in knapp 170 Hausarztpraxen. Sie dürfen im Auftrag des Hausarztes klar definierte Aufgaben bei der medizinischen Versorgung vor allem bei Hausbesuchen übernehmen. Damit intensivieren sie die Patientenbetreuung und entlasten den Hausarzt. Von diesen NäPa haben bereits 155 noch eine zusätzlich Care-Qualifikation absolviert. Die Care-Qualifikation sei ein super Modell, betont Dr. Dieter Kreye, stellvertretender Vorstand der KVMV. "Zeit und Zuwendung sind das größte Defizit, das wir in der medizinischen Versorgung haben", erklärt der Allgemeinmediziner aus Neubrandenburg. Der Praxisassistentin räume er mehr Zeit für einen Hausbesuch ein als ihm selbst zur Verfügung stehe und sie erfahre auch oft Dinge, die ihm als Arzt verschlossen blieben.
Die NäPa mit Care-Qualifikation macht sich als Fallmanagerin ein umfassendes Bild von der Situation des chronisch Kranken und koordiniert in enger Abstimmung mit dem Hausarzt die medizinische Versorgung. Zu ihren Aufgaben gehören nicht nur die ärztlich angeordneten Hilfeleistungen wie beispielsweise das Anlegen einer Langzeitblutdruckmessung, die Bestimmung von Blutzuckerwerten oder die Gabe von Injektionen. Vielmehr bilden die NäPa mit Care-Qualifikation eine wichtige Schnittstelle innerhalb des bedarfsgerechten Fallmanagements für alle weiteren versorgenden Beteiligten wie Therapeuten, Hilfsmittelanbieter oder auch Pflegeteams. So können die Praxisassistentinnen mit Care-Qualifikation die Patienten im Falle einer stationären Aufnahme fachgerecht darauf vorbereiten, nach Klinikaufenthalten alle pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen koordinieren und die häusliche Umgebung genauestens bewerten. Dazu gehört beispielsweise, dass sie die Ess- und Trinkgewohnheiten überwachen oder eventuelle Sturzgefahren lokalisieren und verhindern. Bei Bedarf sorgen sie für ein ganzheitliches Wundmanagement, das mehr Sicherheit bei der Wundversorgung von chronisch Kranken gewährleistet. Zudem kontrollieren und dokumentieren sie die korrekte Medikamenteneinnahme. Insgesamt wird durch die intensive Betreuung der Care-Praxisassistentinnen die Eigenkompetenz der Patienten und auch der Angehörigen gestärkt.
"Wir brauchen diese neuen und innovativen Versorgungslösungen, um eine schnelle und unkomplizierte Betreuung unserer Versicherten zu gewährleisten“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK. "Die Praxisassistenzen mit Care-Qualifikation helfen, die medizinische Versorgung auch in dünnbesiedelten Gebieten sicherzustellen", konstatiert Kutzbach.
Zusammenfassend bringt die NäPa mit Care-Qualifikation viele Vorteile für alle Beteiligten: Chronisch kranke Versicherte profitieren von einer ganzheitlichen, strukturierten Versorgung vor Ort. Hausärzte werden entlastet und können sich besser ihren Kernaufgaben widmen. Die NäPa mit der Zusatzqualifikation Care erhalten mehr Verantwortung und erfahren eine deutliche Aufwertung ihrer Arbeit – gleichzeitig stärken sie das Praxisteam. Und die Barmer GEK profitiert von der strukturierten Versorgungsform durch den effektiven Einsatz von Versichertengeldern.
Kassenärztliche Vereinigung MV,
Pressestelle – Kerstin Alwardt
Telefon: 0385.7431 209
E-Mail: presse@kvmv.de
Internet: www.kvmv.de