Schwerin, 04.07.18 – „Kinder lernen mit „Papilio“ spielerisch den Umgang mit ihren Gefühlen und den Gefühlen anderer, sie lernen soziale Regeln und das gewaltfreie Lösen von Konflikten. Insgesamt fördert das die sozial-emotionale Kompetenz und gibt den Kindern ein Rüstzeug mit auf den Lebensweg“. Sozialministerin Stefanie Drese hat heute die Schirmherrschaft für das Präventi-onsprogramm „Papilio“ übernommen.
Das Programm ist für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren konzipiert und zielt auf ein selbstbestimmtes und verantwortungsbewusstes Leben im Erwachsenenalter ab, betont die Ministerin.
Ergebnisse internationaler Studien belegen, dass gewalttätige oder suchtgefährdete Jugendliche schon in frühen Jahren Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Diese erst gar nicht entstehen zu lassen, ist das Ziel von Papilio. Mit dem „Spielzeug-macht-Ferien-Tag“, „Paula und die Kistenkobolde“ oder dem „Meins-deinsdeins-unser-Spiel“ will das Programm schon früh Sucht- und Gewaltverhalten in Kindertagesstätten vorbeugen.
Heidi Scheer, Vorsitzende des Papilio e.V., freut sich über die Unterstützung des Ministeriums: „Wir wollen noch stärker als bisher in Mecklenburg-Vorpommern Kitas gewinnen, die Papilio in ihren Einrichtungen aktiv einsetzen und das Personal entsprechend zertifizieren lassen“. Die Ausbildung besteht aus einem Basisseminar, zwei Supervisionen und zwei Vertiefungsseminaren. Seit 2003 wurden im Land mehr als 320 pädagogische Fachkräfte aus 90 Kitas fortgebildet.
Die Barmer ist Präventionspartner des Programms und fördert die Kosten der Ausbildung. Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach ist überzeugt, dass bereits im Kindergarten die psychische Gesundheit der Kleinsten nachhaltig gefördert werden muss. „Der dramatische Anstieg von psychischen Erkranken zeigt, dass die frühkindliche Prävention immer wichtiger wird“.
Weitere Informationen
Drei Kind orientierte Maßnahmen
Im Rahmen von Papilio werden im Kindergarten drei Maßnahmen für die Kinder einge-führt:
Erste Kind orientierte Maßnahme ist der Spielzeug-macht-Ferien-Tag. Die Kinder lernen dabei, sich mit sich selbst und den anderen Kindern zu beschäftigen sowie ohne vorgegebene Mittel kreativ zu spielen.
Mit „Paula und die Kistenkobolde“ lernen die Kinder die grundlegenden Gefühle Trauer, Zorn, Angst und Freude kennen – personifiziert in Heulibold, Zornibold, Bib-berbold und Freudibold. Sie lernen, über ihre eigenen Gefühle zu sprechen und auf die Gefühlslage anderer Kinder einzugehen. Die Geschichte wurde auch von der Augsburger Puppenkiste inszeniert und steht als Hörspiel zur Verfügung.
In der dritten Maßnahme, dem Meins-deinsdeins-unser-Spiel, lernen Kinder in der Gruppe spielerisch den Umgang mit sozialen Regeln. Im Vordergrund steht dabei die gegenseitige Unterstützung beim Einhalten der mit den Kindern gemeinsam vereinbarten Regeln. Die erfolgreichste Gruppe darf sich am Ende etwas wünschen, was aber allen Kindern zugutekommt, zum Beispiel: eine bestimmte Geschichte vorlesen oder gemeinsam Obstsalat zubereiten.
Informationen rund um Papilio unter www.papilio.de
Papilio e.V.
Andrea Finkel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0821 24 26 302-23, E-Mail: medien@papilio.de
Details zur Kita-Förderung unter www.barmer.de/g100185