Eine junge Frau liegt mit Kopfschmerzen auf dem Sofa
Pressemitteilung BARMER Mecklenburg-Vorpommern

Nordwestmecklenburg und Rostock sind Migräne-Hotspots

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Schwerin, 28. Juni 2024 – Migräne wird nach einer aktuellen Auswertung des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) besonders häufig in Mecklenburg-Vorpommern diagnostiziert. Demnach erhielten im Jahr 2022 von 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern 39 eine entsprechende Diagnose. Eine geringfügig höhere Rate gibt es nur in Thüringen mit 40 Betroffenen je 1.000 Personen, der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei 36 Betroffenen je 1.000. Auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städten sind in Mecklenburg-Vorpommern vor allem die Hansestadt Rostock sowie Nordwestmecklenburg Hotspots der Erkrankung. Dort leiden 4,1 beziehungsweise 4,2 Prozent der Einwohner an Migräne. An geringsten betroffen im Nordosten ist der Landkreis Rostock mit einer Diagnoserate von 3,5 Prozent. „Rein medizinisch sind die regionalen Unterschiede bei der Häufigkeit von Migräne nicht erklärbar. Eventuell spielen unterschiedliche Altersstrukturen, oder verschiedene Versorgungsmuster eine Rolle“, sagt BARMER-Landeschef Henning Kutzbach. Um den regionalen Besonderheiten auf den Grund zu gehen, seien weitere Untersuchungen erforderlich.

Frauen überproportional häufig betroffen

Wie die Analyse weiter zeigt, leiden Frauen in Mecklenburg-Vorpommern mehr als viermal häufiger an Migräne als Männer. Demnach erhielten im Jahr 2022 rund 6,1 Prozent der Frauen im Nordosten eine Migräne-Diagnose, bei den Männern waren es 1,4 Prozent. Die Erkrankung kommt in allen Berufsgruppen und bei Personen sämtlicher Einkommensschichten relativ gleich häufig vor. Ein Peak zeigt sich vor allem im mittleren Alter von 40 bis 59 Jahren. In dieser Altersgruppe sind in Mecklenburg-Vorpommern 5,2 Prozent betroffen. „Migräne hat viele Ursachen und Ausprägungen und kann die Lebensqualität erheblich beeinflussen“, so Henning Kutzbach. Daher sei es wichtig, dass Betroffene bei Bedarf eine passgenaue multimodale Schmerztherapie bekommen, die auf den konkreten Einzelfall abstelle.

Symptome, Ursachen und Auslöser

Migräneanfälle sind in der Regel gekennzeichnet durch pochenden, stechenden Schmerz auf einer Kopfseite. Lärm- und Lichtempfindlichkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen können weitere Symptome sein. Die genauen Ursachen der Krankheit sind nicht vollständig geklärt. Neben genetischer Veranlagung können bestimmte chemische Entzündungsprozesse eine Migräneattacke auslösen. Wetterumschwünge, Stress, hormonelle Schwankungen während der Menstruation, unregelmäßiger Schlaf, aber auch Geruchs- und Lärmbelästigungen können ebenfalls individuelle Auslöser einer Migräneattacke sein. Neben einer entsprechenden Therapie sind Maßnahmen wie Entspannungstraining, progressive Muskelentspannung nach Jacobson und Ausdauersport in vielen Fällen empfehlenswert. „Prävention verhindert zwar nicht den nächsten Migräneanfall, kann aber seine Häufigkeit, Intensität und Dauer erheblich verringern“, sagt Henning Kutzbach und weist darauf hin, dass sich Menschen mit Migräne vor einer dauerhaften Einnahme von Schmerzmitteln unbedingt in der Arztpraxis beraten lassen sollten.
 

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