Schwerin, 08.05.2020 – Krankschreibungen wegen Depressionen, Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen haben in Mecklenburg-Vorpommern stetig zugenommen. „In den letzten zehn Jahren sind die Fehlzeiten wegen seelischer Leiden hierzulande um mehr als 60 Prozent angestiegen“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer.
Eine Zunahme sei zwar bundesweit zu beobachten, jedoch in geringerem Maße als im Nordosten. Allein im vergangenen Jahr fehlte jeder Beschäftigte statistisch betrachtet 4,05 Tage und damit 12 Prozent länger als im Bundesdurchschnitt. Das ergab eine aktuelle Auswertung im BARMER Gesundheitsreport.
Frauen von seelischen Leiden stärker betroffen als Männer
Besonders betroffen waren in Mecklenburg-Vorpommern die weiblichen Beschäftigten. Sie fehlten mit durchschnittlich 5,7 Krankheitstagen mit einer entsprechenden Diagnose bundesweit am längsten. Kutzbach: „Die Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, neben der körperlichen vor allem auch auf die seelische Gesundheit von Arbeitnehmern zu achten.“ Arbeitgeber könnten bei der Barmer zu Aspekten der seelischen Gesundheit Workshops, Impulsvorträge oder Schulungen buchen. Aber auch jeder Einzelne könne etwas für das seelische Gleichgewicht tun. „Wer sich leicht stressen lässt und häufiger ein Tief hat, kann es mit Online-Trainings versuchen“, empfiehlt Kutzbach. Online-Programme wie die Meditations-App „7Mind“, ersetzten zwar keine Therapie, könnten aber wertvolle Hinweise geben und Auswege aus Krisen aufzeigen.
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