Eine junge Frau liegt mit Bauch-Schmerzen und einer Wärmflasche auf dem Sofa
Pressemitteilung BARMER Mecklenburg-Vorpommern

Mehr als 9.500 Frauen im Land sind von Endometriose betroffen

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Schwerin, 27. September 2024 – Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen. Dabei wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutterhöhle. Nach einer Auswertung der ambulanten Abrechnungsdaten der Barmer wurde im Jahr 2023 bei etwa 1,2 Prozent der Frauen im Land Endometriose diagnostiziert. Hochgerechnet sind das mehr als 9.500 Betroffene in Mecklenburg-Vorpommern und rund 560.000 bundesweit. Die Symptome einer Endometriose können sehr unterschiedlich sein. Abhängig davon, wie viele der sogenannten Endometriose-Herde sich wo im Bauchraum bilden. Besonders häufig sind aber starke Unterleibsschmerzen, die vor oder mit der Regelblutung einsetzen. „Endometriose kann extrem schmerzhaft und auch der Grund für einen unerfüllten Kinderwunsch sein. Wir möchten für die Erkrankung sensibilisieren und die Betroffenen ermutigen, ihre Beschwerden nicht hinzunehmen, sondern sie medizinisch abklären zu lassen“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern, anlässlich des Tags der Endometriose am 29. September.

 

Endometriose wird meist erst spät erkannt

Der Barmer-Landeschef geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Dafür spreche, dass Endometriose laut den Daten der Barmer schon bei jungen Frauen vorkomme, aber mit zunehmenden Alter öfter dokumentiert werde. Am häufigsten tritt die Erkrankung bei den 30- bis 39-jährigen Frauen im Land auf. In dieser Altersgruppe liegt der Anteil der Betroffenen bei rund 3,1 Prozent. „Offenbar leben viele Frauen lange mit ihren Beschwerden, bevor sie diese ärztlich abklären lassen. Es gibt Berichte von Patientinnen, bei denen es mehr als zehn Jahre gedauert hat, bis die Diagnose Endometriose gestellt wurde.“ Die Diagnosezahlen steigen: Im Vergleich zum Jahr 2013 waren laut BARMER Abrechnungsdaten nur rund 5.800 Frauen im Land von Endometriose betroffen. „Vielleicht ist der Anstieg darauf zurückzuführen, dass Endometriose in den letzten Jahren mehr in den Fokus gerückt wurde. Das könnte das Bewusstsein der Patientinnen, Ärztinnen und Ärzte für diese Krankheit erhöht haben“, vermutet Henning Kutzbach.

 

Behandlung mit Goldnetztherapie und App

Endometriose ist nicht heilbar. Deshalb ist das Ziel der Behandlung, die Beschwerden zu lindern und Organschäden vorzubeugen. Je früher die Therapie beginnt, desto besser. Früher ist meistens die Gebärmutter entfernt worden. Inzwischen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen mit der Goldnetztherapie die Kosten für eine schonendere Behandlung. Dabei wird die Gebärmutterschleimhaut verödet. Allerdings kommt diese Therapie nur für Frauen in Betracht, die keinen Kinderwunsch mehr haben. Zudem können nur Endometriose-Herde in der Gebärmutter mit der Goldnetztherapie behandelt werden. Nicht aber Wucherungen, die sich im Bauchraum oder an anderen Organen gebildet haben. Die digitale Gesundheitsanwendung ‚Endo-App‘ kann betroffenen Frauen dabei helfen, herauszufinden, welche Symptome sie haben, wann diese auftreten und welche Maßnahmen ihnen dabei helfen, die Beschwerden der Endometriose zu lindern.