Schwerin, 14.06.18 – Überraschender Befund im aktuellen Arztreport der Barmer: Männer in Mecklenburg-Vorpommern nutzen im Bundesvergleich am häufigsten die Angebote zur Krebsfrüherkennung. Mit 13,5 Prozent liegt die Inanspruchnahme im Nordosten sehr hoch.
Im Saarland geht nur etwa jeder 9. zur Krebsfrüherkennung. Im Vergleich zu den Frauen bleiben Männer jedoch „Vorsorgemuffel“. 43,5 Prozent der Frauen nutzen in Mecklenburg-Vorpommern die Angebote zur Vorsorge. Insgesamt liegen die Zahlen in den neuen Bundesländern deutlich über dem Bundesdurchschnitt von rund 40 Prozent bei den Frauen und nur rund 11 Prozent bei den Männern.
Die Krankenkassen übernehmen für Frauen ab 20 Jahren jährlich den Vorsorgetest gegen Brustkrebs und ab 30 Jahren gegen Gebärmutterhalskrebs. Für Männer ab 45 gibt es den Prostata-Check. Zudem bestehen Vorsorgetests für Haut- und Dickdarmkrebs für beide Geschlechter. Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer sieht die Gründe für die Zurückhaltung der Männer in einem immer noch tradierten Rollenverständnis: „“Echte“ Männer gehen nur dann zum Arzt, wenn sie Schmerzen haben oder sichtbare Veränderungen an ihrem Körper wahrnehmen. Dann ist es aber oft schon viel zu spät.“
Digitaler Assistent erinnert Versicherte
Die Krankenkasse hat daher einen digitalen Assistenten entwickelt. „Der Gesundheitsmanager ist Teil der Barmer-Service-App und bietet dem Nutzer einen Überblick über alle anstehenden Vorsorgeuntersuchungen für sich selbst und die Familie. Das ist eine enorme Erleichterung, zumal man den Manager so einrichten kann, dass er an jede anstehende Untersuchung erinnert“, beschreibt Henning Kutzbach die Vorteile. Er hofft, dass damit Vorsorgeuntersuchungen auch bei Männern nicht so leicht wieder vergessen werden. Der Gesundheitsmanager bietet einen Überblick über mehr als 30 Vorsorgeuntersuchungen, die die Krankenkassen je nach Alter und Geschlecht der Versicherten übernehmen. Sie reichen von U-Untersuchungen für Kinder und Jugendliche bis hin zur Krebsvorsorge.