Schwerin, 21.09.18 – Seit zehn Jahren leistet das Kinder- und Jugend-Programm der Barmer und des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) Pionierarbeit in der medizinischen Versorgung. In Mecklenburg-Vorpommern profitieren momentan 12.042 junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer von dessen Angebot.
„Mit zusätzlichen Früherkennungsuntersuchungen, Impfungen und telemedizinischen Anwendungen schließen wir Lücken im gesetzlichen Leistungskatalog“, erklärt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern.
Seit dem Start im Jahr 2008 haben bundesweit insgesamt 780.000 Kinder und Jugendliche am Programm teilgenommen. „Nicht allein für die bei der Barmer versicherten Kinder und Jugendlichen haben die Angebote des Kinder- und Jugend-Programmes neue Maßstäbe gesetzt. Inzwischen wurden viele der im Rahmen des Programmes erstmals angebotenen Innovationen fester Bestandteil des GKV-Leistungskataloges“, sagt Henning Kutzbach. Beispiele dafür seien die Impfung gegen Rotaviren und die zusätzliche Früherkennungsuntersuchung U7a für Kleinkinder. Dieser Vorreiterrolle wolle das Kinder- und Jugend-Programm auch zukünftig gerecht wer-den.
Neue digitale Anwendungen stünden bereits in den Startlöchern.
111 Pädiater aus Mecklenburg-Vorpommern unterstützen das Programm. Für die bessere medizinische Versorgung von Heranwachsenden investierte die Barmer im Rahmen des Kinder- und Jugend-Programms allein im Jahr 2017 etwa 13,5 Millionen Euro. Auch bei den Kinder- und Jugendärzten stößt das Programm auf große Resonanz. Bundesweit nehmen rund 5.800 Pädiater daran teil. Das sind 92 Prozent aller ambulant tätigen Kinder- und Jugendärzte. In Mecklenburg-Vorpommern unterstützen 111 Pädiater aus 93 Arztpraxen das Programm. „Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte entwickelte ein komplett neues Vorsorgesystem mit modernen Untersuchungs- und Beratungsinhalten, mit denen Pädiater nicht nur körperliche, sondern auch psychische und soziale Entwicklungsauffälligkeiten feststellen und Entwicklungsrisiken wie mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung o-der übermäßigen Medienkonsum identifizieren können“, sagte BVKJ-Präsident Dr. med. Thomas Fischbach.
Möglichkeiten der digitalen Medizin nutzen
Neben dem seit dem Jahr 2016 integrierten telemedizinischen Konsiliararztsystem „PädExpert“, mit dem die Kinder- und Jugendärzte sich online mit fachärztlich tätigen Pädiatern zu Diagnostik und Therapie austauschen können, würden die Weichen für die Erweiterung des Programmes um weitere innovative digitale Anwendungen bereits gestellt. Ab Januar 2019 startet die App „PädAssist“. An Asthma oder Rheuma erkrankte Kinder und Jugendliche zwischen vier und 17 Jahren sowie deren Eltern können bestimmte Krankheitswerte direkt in ihr Smartphone eingeben und an den behandelnden Pädiater übermitteln. „Die Medizin wird zunehmend digital. Der Barmer-Vertrag hilft uns, die Möglichkeiten der Digitalisierung für unsere Patienten zu nutzen, zum Beispiel um schneller und einfacher mit unseren Patienten und ihren Eltern zu kommunizieren“, betonte Fischbach.
Online-Video-Sprechstunde weist in die Zukunft
Ergänzt werde „PädAssist“ im kommenden Jahr durch die Möglichkeit von Online-Video-Sprechstunden („PädHome“). Sobald das Angebot gemäß der Vorgaben des Bundesmantelvertrages Ärzte für Online-Sprechstunden zertifiziert sei, gehe es an den Start. „PädAssist“ und „PädHome“ würden zunächst in den Pilotregionen Nord-rhein-Westfalen und Bayern getestet mit dem Ziel, sie nach erfolgreicher Testphase bundesweit auszurollen. „Das Kinder- und Jugend-Programm zeigt eindrucksvoll, dass es Krankenkassen und Ärzten gemeinsam gelingt, die medizinische Versorgung so weiter zu entwickeln, dass die Menschen möglichst früh von sinnvollen Innovationen profitieren. Es leistet einen wichtigen Beitrag, die Gesundheitsversorgung der Kinder- und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern“, so Henning Kutzbach.
Weitere Informationen unter www.barmer.de/a000068