Schwerin, 3. Januar 2020 – Mehr als ein Viertel der Deutschen (28,4 Prozent) hat im Jahr 2018 die Diagnose Bluthochdruck bekommen. In Mecklenburg-Vorpommern sind sogar über ein Drittel der Einwohner (34,2 Prozent) von einer sogenannten Hypertonie betroffen. Hochgerechnet leiden hierzulande knapp 560.000 Menschen daran.
„Das Gefährliche an Bluthochdruck ist, dass er keine Schmerzen verursacht, aber zu lebensgefährlichen Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann“, erklärt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer. Er rät deshalb, rechtzeitig auf Warnsignale des Körpers zu achten. „Wer längere Zeit Ohrensausen, Schwindel, Nasenbluten oder Kurzatmigkeit verspürt, sollte seinen Blutdruck ärztlich kontrollieren lassen. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck ist Risikofaktor Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann Nierenschäden verursachen“, so Kutzbach.
Erkrankung tritt besonders häufig in Ostdeutschland auf
Laut einer Barmer-Analyse gab es im Jahr 2018 deutliche regionale Unterschiede bei Hypertonie-Diagnosen. Demnach war die Betroffenenrate mit 35 Prozent in Sachsen-Anhalt am höchsten. Dem folgt Mecklenburg-Vorpommern mit 34,2 Prozent. Die niedrigste Rate gab es in Bremen mit 24,3 Prozent. Insgesamt wurde Bluthochdruck in den neuen Ländern häufiger diagnostiziert und zwar bei 33,8 Prozent der Einwohner in Thüringen, 32,9 Prozent in Brandenburg und 31,7 Prozent in Sachsen.
Dies könne mit dem höheren Durchschnittsalter in den ostdeutschen Flächenländern oder mit dem Lebensstil zusammenhängen. „Mit einer gesunden und ausgewogenen Lebensweise lassen sich die Risiken für Bluthochdruck vermindern“, so Kutzbach. Wer mit dem Rauchen aufhöre, sich mehr bewege, den Konsum von Salz und Alkohol reduziere oder die Stressbelastung senke, stärke das Herz-Kreislauf-System.
Ab 140 zu 90 liegt eine Hypertonie vor
Ein Blutdruck von 120 zu 80 sei normal, ab einem Wert von 140 zu 90 und höher liege eine Hypertonie vor. „Den Blutdruck kann der Arzt regelmäßig kontrollieren. Es gibt aber auch gute Geräte, mit denen jeder seinen Blutdruck zuhause selbst prüfen kann“, sagt Kutzbach.