Schwerin, 02. August 2024 – Atemwegsbedingte Krankschreibungen haben zuletzt in Mecklenburg-Vorpommern neue Spitzenwerte erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg), das die Raten der Krankschreibungen in den Kalenderwochen (KW) 22 bis 27 der Jahre 2018 bis 2024 untersucht hat. Überprüft wurden Krankschreibungen durch sonstige Atemwegsinfekte wie Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Bronchitis sowie durch banale Infekte wie Schnupfen. Demnach lag die Rate der Krankschreibungen in Mecklenburg-Vorpommern im untersuchten Zeitraum dieses Jahres zwischen 132 und 156 Betroffenen je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten. „In den Daten sehen wir, dass der Trend in der letzten Kalenderwoche bereits leicht rückläufig war“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern. Im Vergleich dazu gab es im Land die geringsten Fallzahlen im Beobachtungszeitraum des Jahres 2020. Hier lag die Rate der Krankschreibungen mit 33 bis 37 Erkrankten je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten deutlich niedriger.
Corona spielt nur untergeordnete Rolle
Wie aus der Barmer-Analyse weiter hervorgeht, erfolgten in den KW 22 bis 27 dieses Jahres zwischen 84,7 und 86,1 Prozent aller atemwegsbedingten Krankschreibungen aufgrund von „sonstigen Atemwegsinfekten“ und „banalen Infekten“. Corona-bedingte Fehlzeiten spielten mit 6,3 bis 7,5 Prozent nur eine untergeordnete Rolle. Anders stellte sich das Verhältnis im Vergleichszeitraum des Jahres 2022 dar, als die Corona-Welle besonders stark war. Damals resultierten 37 bis 46 Prozent aller atemwegsbedingten Fehlzeiten aus Corona-Infektionen sowie 51 bis 58 Prozent aus banalen Infekten und sonstigen Atemwegsinfekten. „Mittlerweile wird deutlich seltener auf COVID-19 getestet und in der Folge werden auch weniger Corona-Infektionen festgestellt“, so Barmer-Landeschef Kutzbach.
Deutliche regionale Unterschiede
Laut der Barmer-Analyse gab es zuletzt deutliche regionale Unterschiede bei der Rate an Krankschreibungen aufgrund von banalen Infekten und sonstigen Atemwegsinfekten. In KW 27, also vom 1. bis zum 7. Juli dieses Jahres, reichte die Spanne je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigte von 114 Erkrankten in Sachsen bis hin zu 171 Betroffenen in Hamburg. In Mecklenburg-Vorpommern lag die Rate in dieser KW bei 150 Erkrankten je 10.000 Versicherten.