Anklam, 15. August 2019 - Für die meisten Jugendlichen aus Anklam gehören Instagram, YouTube oder WhatsApp zum Alltag. Das Smartphone ist dabei ihr stetiger Begleiter, auch in der Schule. An der "Friedrich Schiller“-Schule in Anklam herrscht im Unterricht gewöhnlich Handyverbot – eine Ausnahme gibt es nun für das DIGI CAMP.
Der Frage „Immer online - nie mehr allein?“ gehen Schüler, Eltern und Lehrkräfte beim gleichnamigen Präventionsprojekt nach. Initiatoren und Organisatoren sind die Krankenkasse Barmer, TÜV Rheinland und die BG3000, ein Social Impact Start-up, das digitale Projekte umsetzt. Das Präventionsprojekt steht unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Der Bürgermeister von Anklam, Michael Galander, freut sich über die Initiative und besuchte das DIGI CAMP heute.
Von Mittwoch bis Freitag stehen für die 75 Schülerinnen und Schüler der sechsten Jahrgangsstufe besondere Fächer auf dem Stundenplan: Workshops wie „YouTube – Broadcast yourself“, „Smart Photography“ und „Kids in Motion“ bringen eine willkommene Abwechslung vom Unterrichtsalltag. Gemeinsam erstellen die Jugendlichen eigene Beiträge zum Thema „digitaler Stress“ und üben den verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen Medien. Medienpädagogen, Psychologen, Ernährungs- und Fitnessexperten sowie Stars aus der Social-Media-Welt unterstützen die Heranwachsenden bei der Umsetzung ihrer kreativen Ideen. Schülerinnen, Schüler und Experten erarbeiten zudem eine Charta für einen gesunden und sicheren Umgang mit den digitalen Medien.
Jörg Schröter, Regionalgeschäftsführer der Barmer: „Knapp 97 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen in Deutschland besitzen ein Smartphone. Heranwachsende tauschen sich über WhatsApp aus, geben im Internet Fotos und persönliche Informationen preis. Der übermäßige Gebrauch von Smartphone und Co. kann zudem moderne Krankheiten wie etwa den ,Handynacken´ verursachen. Höchste Zeit also, Jugendlichen digitale Kompetenz und einen gesundheitsbewussten Lebensstil zu vermitteln. Wer die Fallstricke kennt, kann besser auf ein ausgewogenes Maß an Konsum und Herausgabe von Informationen achten und die Vorteile der digitalen Medien für sich nutzen. Das Thema Mediennutzung gehört deshalb frühzeitig in die Klassenzimmer. Daher engagiert sich die Barmer als Präventionspartner und Förderer bei diesem Projekt.“
Dr. Stefan Poppelreuter, als leitender Psychologe in der Akademie von TÜV Rheinland verantwortlich für das Projekt: „Gerade für einen Prüfkonzern spielen die Themen Digitalisierung und IT-Security eine immer größere Rolle. Nur wer sensibilisiert und aufgeklärt ist, kann die vielfältigen Chancen dieser Technologien nutzen. Daher fördern wir den Kompetenzaufbau für ein sicheres, aber auch gesundes Nutzungsverhalten – gerade bei jungen Menschen.“
Simone Stein-Lücke, Gründerin der BG3000: „Mit unseren digitalen Bildungsformaten gehen wir innovative Wege und begeistern dabei bundesweit. Nun heben wir dies mit unseren Präventionspartnern Barmer und TÜV Rheinland auf ein ganz neues Level: Mit dem Projekt „Immer online – nie mehr allein?“ adressieren wir nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Eltern und Lehrkräfte. Die DIGI CAMPS und LEHRER DIGI CAPS bieten on- und offline Erziehungsratgeber, fördern Digitalaufklärung und mentale wie physische Gesundheit und regen zu gesundheitsfördernden Modulen in der Schule an. Kurz: Wir bilden Schülerinnen und Schüler sowie ihre Begleiter zu Multiplikatoren aus und betreiben Prävention nach innen und außen.“
Ulrike Obermeit, Schulleiterin: „Die rasante Entwicklung der Gesellschaft stellt uns, damit meine ich sowohl Lehrer*innen und Schüler*innen, vor immer neue Herausforderungen. Dazu gehört die Vorbereitung unserer Schüler*innen auf ein lebenslanges Lernen. Wichtig ist heute nicht mehr Wissen anzuhäufen im Sinne von Auswendiglernen, sondern die Fähigkeit, sich auf verschiedenen Wegen, immer neues Wissen anzueignen. Eine herausragende Rolle werden dabei digitale Medien spielen. Um einen verantwortungsvollen Umgang zu erlernen und sich der Risiken aber auch des enormen Potenzials bewusst zu werden, sind wir froh, dass wir mit dem DIGI CAMP kompetente Partner zur Medienerziehung an unserer Seite haben.“
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