Schwerin, 09. November 2018 – Immer mehr Menschen in Mecklenburg-Vorpommern leiden unter der sogenannten Zuckerkrankheit. Das geht aus aktuellen Analysen der Barmer hervor. Im Jahr 2017 waren ganze elf Prozent der Bevölkerung im Nordosten an Diabetes Typ 1 oder Typ 2 erkrankt.
„Alarmierend ist, dass die Anzahl der Betroffenen hierzulande immer weiter steigt. Die Zunahme an Diabetes-Erkrankungen betrug in den letzten fünf Jahren fast vier Prozent“, erklärt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern an-lässlich des Welt-Diabetes-Tages am 14. November.
In Ostdeutschland sind die Zahlen der an Diabetes-Erkrankten so wie in Mecklenburg-Vorpommern erfahrungsgemäß sehr hoch. Mittlerweile sind die Steigerungsraten in einigen östlichen Bundesländern jedoch niedriger als im Westen. So gab es die stärkste Zunahme von Diabetes im Zeitraum von 2013 bis 2017 im Saarland, während in Sachsen und Thüringen die Zahlen sogar rückläufig sind. „Das ist eine positive Entwicklung, die wir uns so auch für Mecklenburg-Vorpommern wünschen. Mit der Diagnose Diabetes steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenfunktions- oder Durchblutungsstörungen, Erblindungen und weiteren Krankheiten immens“, so Henning Kutzbach.
Junge Menschen erkranken häufiger am Altersdiabetes
Laut Robert-Koch-Institut handelt es sich in 90 Prozent aller Diabetes-Fälle um Typ-2-Erkrankungen. Ursachen für den sogenannten Altersdiabetes sind häufig eine dauerhafte Fehl- oder Überernährung, die zu einer Störung des Zuckerstoffwechsels führt. Zwar legen Barmer-Untersuchungen nahe, dass die stetig älter werdende Bevölkerung überwiegend für den Anstieg von Diabetes verantwortlich ist. Jedoch erkranken auch immer häufiger Kinder, Jugendliche und Erwachsene im mittleren Alter am Typ 2. „Eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung verringern die Wahrscheinlichkeit erheblich, Diabetes zu bekommen. Wichtig ist, dass man nicht erst im Alter mit einem gesunden Lebensstil beginnt, sondern schon in jungen Jahren“, erklärt der Barmer-Landeschef.
Wer zu den Betroffenen gehört, der kann durch einen gesunden Lebenswandel schon etwas bewirken. Gesunde Ernährung, viel Bewegung und der Verzicht aufs Rauchen können den Blutzuckerspiegel maßgeblich senken. Auch die Gewichtsreduktion spielt eine wichtige Rolle. Hier verweist Kutzbach auf eine aktuelle Studie, die jüngst in der ÄrzteZeitung veröffentlicht wurde. Diese belegt erstmals, dass das Risiko eines Herzinfarktes bei Diabetikern mit einem niedrigeren BMI (Body-Mass-Index) bis zu 40 Prozent geringer ist. Manche Menschen benötigen für die richtige Einstellung dennoch Medikamente. Unabhängig von der Behandlung kann vor allem helfen, wenn man die Erkrankung versteht und weiß, was man selbst zum Schutz seiner Gesundheit tun kann. Die Barmer unterstützt hier mit dem Besser-Leben-Programm. Teilnehmer erhalten beispielsweise Schulungen zum besseren Umgang mit Diabetes oder zur Vermeidung von Folgeerkrankungen.
Mehr zum Besser-Leben-Programm unter www.barmer.de/besser-leben-diabetes-typ2-8586.