Schwerin, 1. Februar 2022 – Auch Männer erkranken an Brustkrebs. Er tritt zwar wesentlich seltener auf, dafür wird der Tumor meistens erst spät entdeckt. Darauf weist die BARMER Mecklenburg-Vorpommern anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar hin. Nach Auswertung von BARMER-Daten wurde ein Mammakarzinom, so der medizinische Fachbegriff, innerhalb eines Jahres bei 0,03 Prozent der Männer und 2,45 Prozent der Frauen in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt. Bundesweit erkranken jährlich etwa 750 Männer und 70.000 Frauen an Brustkrebs. „Dass Brustkrebs bei Männern erst spät diagnostiziert wird, hat vor allem zwei Gründe: Erstens können sich viele Männer nicht vorstellen, dass sie Brustkrebs haben. Deshalb gehen sie nicht gleich zum Arzt, wenn sie eine Veränderung in der Brust feststellen. Und zweitens gibt es kein entsprechendes Früherkennungsprogramm für Männer“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BARMER in Mecklenburg-Vorpommern. Um auf Unterschiede wie diese hinzuweisen, setze sich die BARMER für eine geschlechterspezifische Medizin ein. „Männer und Frauen sind nicht gleich. Deshalb dürfen sie auch nicht gleich behandelt werden. Unser Geschlecht hat Einfluss darauf, wie Krankheiten entstehen, wie sie festgestellt und behandelt werden. Darauf machen wir aufmerksam“, so Kutzbach.
Der Krebs entsteht auch bei Männern in den Milchdrüsen
Bei allen Unterschieden zwischen Männern und Frauen gebe es in Bezug auf Brustkrebs auch Parallelen. Auch die männliche Brust habe Anlagen von Milchgängen. In diesen würden 80 Prozent aller Brustkrebserkrankungen entstehen, da diese Zellen besonders anfällig dafür seien. Weil bei Männern die Milchgänge aber schwächer ausgeprägt seien als bei Frauen, komme Brustkrebs bei ihnen seltener vor, erklärt Henning Kutzbach. Männer aus Familien mit erblich bedingtem Brustkrebs und Männer mit einem erhöhten Östrogenspiegel hätten ein höheres Erkrankungsrisiko. Ein wichtiges Anzeichen für ein Mammakarzinom sei auch bei Männern ein einseitiger, meist schmerzloser harter Knoten in der Brust. Auch geschwollene Lymphknoten in der Achsel, Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brust, Schorf oder kleine Entzündungen an der Brustwarze können ein Anzeichen für männlichen Brustkrebs sein. „Bei Veränderungen sollte auf jeden Fall die Hausarztpraxis aufgesucht werden, um die Symptome abklären zu lassen. Nicht jede Veränderung in der Brust muss zwangsläufig ein Hinweis auf Krebs sein“, so Kutzbach. Eine Abklärung bei den genannten Symptomen sei dennoch zu empfehlen.
Weitere Informationen zum Thema Brustkrebs bei Männern unter www.barmer.de/a005928