Schwerin, 13. November 2023 – Trockene, rote, rissige und vor allem juckende Haut sind Symptome der chronischen Hauterkrankung Neurodermitis. Immer mehr Menschen in Mecklenburg-Vorpommern bekommen Neurodermitis diagnostiziert. Das zeigt eine aktuelle Analyse des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) mit Daten aus den Jahren 2012 bis 2022. Demnach stieg die Zahl der Betroffenen im Nordosten von etwa 72.000 auf rund 85.000. Das ist ein Plus von 18 Prozent. „Unsere ambulanten Arztdaten zeigen, dass die Zahl der an Neurodermitis Erkrankten deutlich ansteigt. Gerade im Herbst kommt es zu Neurodermitis-Schüben, da die kühlen Außentemperaturen und die trockene Heizungsluft der Haut besonders zusetzen“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BARMER in Mecklenburg-Vorpommern. Die Hautärztin oder der Hautarzt könnten dann am besten beraten, ob die Behandlung der Neurodermitis mit verschreibungspflichtigen Präparten mit entzündungshemmenden Wirkstoffen erforderlich sei oder ob herkömmliche Cremes verwendet werden könnten.
Kinder und Jugendliche häufiger betroffen
Laut der BARMER-Auswertung verteilen sich die Neurodermitis-Diagnosen auch unterschiedlich stark nach Alter. Am häufigsten sind Kinder bis neun Jahre betroffen, von denen 16,6 Prozent die Diagnose Neurodermitis erhalten. Auf sie folgt die Gruppe der 10- bis 19-Jährigen mit einem Anteil von 9,7 Prozent. Ab dem 20. Lebensjahr sinkt die Betroffenenrate stetig. „Neurodermitis wird vor allem bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen diagnostiziert. Das mag auch daran liegen, dass beim erstmaligen Auftreten die Symptome ärztlich abgeklärt werden. Neurodermitis ist zwar nicht heilbar, aber im Erwachsenenalter kommt es häufiger zu symptomfreien Phasen“, sagt Kutzbach. Neurodermitis sei nicht ansteckend. Eines der schwerwiegendsten Symptome sei juckender Hautausschlag, der auch psychisch sehr belaste. Faktoren wie Rauchen, Umweltverschmutzung und übertriebene Hygiene könnten das Krankheitsbild verstärken. Im Jahr 2022 litten in Mecklenburg-Vorpommern im Durchschnitt 5,8 Prozent der Frauen und 4,6 Prozent der Männer an der Hautkrankheit.