Schwerin, 21. Februar 2023 – In den kreisfreien Städten und Landkreisen Mecklenburg-Vorpommerns gibt es überdurchschnittlich viele Menschen mit Suchterkrankungen. Etwa 27 von 1.000 Menschen sind in der Stadt Rostock betroffen, in Schwerin sind es mit 36 Suchterkrankten je 1.000 Einwohnern sogar noch deutlich mehr, wie Auswertungen der BARMER ergeben haben. Die Rate liegt in Rostock 48 Prozent über dem bundesweiten Durchschnittswert (18 Betroffene je 1.000 Einwohner). In Schwerin liegt die Betroffenheit sogar 94 Prozent über dem Bundesschnitt, das ist deutschlandweit nach Straubing in Bayern die höchste Abweichung. Landesweit gibt es in den Kreisen Rostock (21 je 1.000) und Mecklenburgische Seenplatte (25 je 1.000) die wenigsten Betroffenen von Drogen- bzw. Alkoholabhängigkeit. Allerdings liegen die Rate hier immer noch 12 bzw. 34 Prozent über Bundesniveau. „Morgen (am 22. Februar) beginnt die Fastenzeit. Eine gute Gelegenheit, langfristig, oder zumindest für einige Wochen auf Alkohol zu verzichten“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BARMER in Mecklenburg-Vorpommern. Schon der zeitweise Verzicht bringe viele Vorteile mit sich. Wer mindestens einen Monat keinen Alkohol trinke, könne sich über besseren Schlaf, weniger Kopfschmerzen und ein geringeres Körpergewicht freuen. Das Immunsystem und die Konzentrationsfähigkeit profitierten von einer temporären Abstinenz, ebenso das Herz-Kreislaufsystem, der Magen und die Leber.
Alkohol-Selbsttest
„Sowohl das Suchtpotenzial als auch die gesundheitlichen Risiken von Alkohol werden von vielen unterschätzt. Das hat auch damit zu tun, dass selbst risikoreicher Alkoholkonsum in Deutschland weitgehend gesellschaftlich akzeptiert ist. Dabei ist Alkohol ein Zellgift, das für die Entstehung von mehr als 200 Krankheiten mit verantwortlich ist“, sagt Kutzbach. Wer den Verdacht hat, ein Alkoholproblem zu haben, könne online einen anonymen Selbsttest machen oder sich ärztlichen Rat einholen. Je nach Ergebnis werde dann entschieden, welche nächsten Schritte sinnvoll sind. Auch eine Suchtberatung oder Selbsthilfegruppen seien gute, erste Anlaufstellen sowohl für Betroffene als auch für deren Angehörige.
Kostenfreier Selbsttest online: www.barmer.de/selbsttest-alkohol