Schwerin, 4. März 2021 – Die Auswertung des aktuellen Barmer-Gesundheitsreports zeigt, dass über die Hälfte (57,4 Prozent) der Versicherten in Mecklenburg-Vorpommern im letzten Jahr mindestens einmal aufgrund einer Krankheit arbeitsunfähig waren. „Dabei haben Frauen mit 61,4 Prozent eine deutlich höhere Arbeitsunfähigkeitsquote als Männer mit 53,9 Prozent“, informiert Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern anlässlich des Weltfrauentages am 8. März. Die Arbeitsunfähigkeitsquote kennzeichnet den Prozentanteil der Versicherten mit mindestens einer Krankschreibung innerhalb eines Kalenderjahres. Im Jahresschnitt waren Frauen insgesamt 23,2 Tage krankgeschrieben, die Männer 19,8 Tage. Der Krankenstand betrug 6,4 Prozent bei den Frauen und 5,4 Prozent bei den Männern.
Doppelbelastung aufgrund Vereinbarkeit von Familie und Beruf
„Warum Frauen häufiger bzw. länger krankgeschrieben sind, lässt sich nicht pauschal erklären und hat sicherlich mehrere Ursachen“, so Henning Kutzbach. Ein Grund sei möglicherweise, dass in Berufen mit generell hohen Krankenständen wie Krankenpflegepersonal, Sozialarbeit und im Verkauf meistens Frauen beschäftigt sind. Hinzu komme immer noch vielfach eine Doppelbelastung aufgrund der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine Rolle spiele sicher auch, dass Frauen im Unterschied zu Männern häufiger zur Vorsorge gehen. „Aus unseren Daten wissen wir, dass Frauen Früherkennungsuntersuchungen sowie Arztbesuche allgemein häufiger wahrnehmen“, erklärt Kutzbach. Daraus könnten mögliche Krankschreibungen resultieren, es gäbe aber möglicherweise auch einen positiven Effekt: Bekanntlich ist die Lebenserwartung von Frauen höher als die von Männern.