Barmer veröffentlicht Statistik zur Arbeitsunfähigkeit
Schwerin, 08.08.2017 - Im letzten Jahr waren 63,4 Prozent der Erwerbspersonen in Mecklenburg-Vorpommern mindestens einmal krankheitsbedingt arbeitsunfähig. Der Nordosten liegt damit im Vergleich aller Bundesländer an der Spitze der Krankmeldungen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 57,5 Prozent, das geht aus den Arbeitsunfähigkeitsdaten der Barmer hervor.
Der Krankenstand beträgt in Mecklenburg-Vorpommern 5,91 Prozent. Das ist ebenfalls der höchste Wert im Bundesgebiet. (2015: 5,82 Prozent). Den niedrigsten Krankenstand weist Baden-Württemberg mit 4,07 Prozent aus, der Bundesdurchschnitt liegt bei 4,84 Prozent. Der hohe Krankenstand liegt unter anderem an der Dauer der Arbeitsunfähigkeiten, erläutert der Landesgeschäftsführer der Krankenkasse, Henning Kutzbach: „Wir haben nicht nur die höchste Anzahl an Arbeitsunfähigkeiten sondern sie dauern auch sehr lange. Durchschnittlich dauert eine Erkrankung bezogen auf die Versicherten in unserem Bundesland fast 22 Tage und damit rund vier Tage länger als im Bund. In Baden-Württemberg sind es sogar nur knapp 15 Tage“. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Krankheitstage um 1,60 Prozent an.
Atemwegserkrankungen liegen an der Spitze
Mit rund 40 Prozent war der häufigste Grund für eine Krankschreibung in Mecklenburg-Vorpommern eine Atemwegserkrankung. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems folgen mit knapp 23 Prozent. Bei der Dauer der Erkrankung fallen psychische Diagnosen auf. Auf 100 Versicherte kommen hier 373 Fehltage. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 3,48 Prozent.
Hintergrund
Ausgewertet wurden die Daten von versicherungspflichtig Beschäftigten und Arbeitslosengeld-I-Empfängern aus Mecklenburg-Vorpommern, die 2016 bei der Barmer versichert waren. Sie bilden den Kreis der Erwerbspersonen, da nur sie Anspruch auf Krankengeld haben und demnach verpflichtet sind, die Krankenkasse über ihre Arbeitsunfähigkeit zu informieren.