Kai Völker, Moderator beim Hessischen Rundfunk, wandelte kurzerhand einen bekannten Werbeslogan ab, um zum ersten Barmer Unternehmerforum in Darmstadt zu begrüßen. Und damit hatte er bereits den thematischen Schwerpunkt der Veranstaltung verraten: betriebliche Gesundheitsförderung.
Ein Thema, das perfekt zum Veranstaltungsort, der Sporthalle am Böllenfalltor, passte. „Die Begeisterung für den Sport verbindet uns als Gesundheitspartner mit dem SV Darmstadt 98“, so Frank Wahl, Hauptgeschäftsführer der Barmer in Darmstadt. „Und diese Begeisterung möchten wir an Sie weitergeben, verbunden mit zahlreichen Möglichkeiten, wie Sie das Thema Gesundheit in Ihrem Unternehmen praktisch umsetzen können“.
Hohe Arbeitsdichte und ständige Erreichbarkeit
Einen fachlichen Einblick in das Thema gab Gerd Scheuplein. Der Diplom-Sportlehrer ist bei der Barmer Experte in Sachen betriebliche Gesundheitsförderung. „Die hohe Arbeitsdichte und ständige Erreichbarkeit verlangt von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern heute eine Menge ab. Viele fühlen sich gehetzt. Da kommt das Thema Gesundheit oft zu kurz“, berichtete Scheuplein aus seinen vielen Firmenbesuchen. Natürlich könne man punktuell schnell Maßnahmen einleiten. Aber insgesamt sei es besser, betriebliches Gesundheitsmanagement in den Unternehmensalltag zu integrieren. Da kein Unternehmen dem anderen gleicht, stehe am Anfang eine Analyse, gefolgt von der Planung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen. Ein wichtiger Baustein ist für ihn die Kontrolle. „Haben wir mit unseren Maßnahmen etwas erreicht, müssen wir noch nachsteuern oder den Hebel an einer anderen Stelle ansetzen“, das sind Fragen die wir uns gemeinsam mit den Unternehmen kontinuierlich stellen müssen. „Wenn wir erreichen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Spaß an Sport und Bewegung mit in ihren Alltag nehmen, dann haben wir gewonnen“, so Scheuplein.
Den inneren Schweinehund überwinden und Sport in den Alltag einbauen
Wie man am Ball bleibt und den inneren Schweinehund überwinden kann, davon berichtete Heike Drechsler. Die Weitsprung-Olympiasiegerin von 1992 ist seit vielen Jahren Gesundheitsbotschafterin der Barmer. „Jeder kann etwas für sich in Sachen Gesundheit tun. Das ist gar nicht so schwer, wenn man etwas mehr auf sich und seinen Körper achtet.“ Schnell motivierte die Sportlerin alle Gäste sich von den Sitzen zu erheben und einige Übungen, die man immer in seinen Alltag einbauen kann, mitzumachen.
Branchenspezifische Angebote und Konzepte
Best practice – davon berichteten Petra Klink von der Sparkasse Darmstadt und Tobias Haus von den Wiest-Autohäusern. Zwei sehr unterschiedliche Arbeitgeber– die jedoch ein gemeinsames Ziel eint: das Bewusstsein für die Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aktiv zu unterstützen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser Kapital. Darum haben wir den Krankenstand beleuchtet und daraus entsprechende Maßnahmen gemeinsam entwickelt“, berichtete Petra Klink. Positiv überzeugt vom betrieblichen Gesundheitsmanagement ist auch Tobias Hass. Eine betriebliche Laufgruppe ist sichtbares Zeichen für die Nachhaltigkeit der Maßnahmen. „Wir bleiben weiter am Ball“, so Haas.
Wie betriebliche Gesundheitsförderung funktionieren kann, welche Bausteine es gibt und was man draus entwickeln kann, darüber konnten sich Interessierte beim Markt der Möglichkeiten informieren.