Es ist gerade einmal ein halbes Jahr her, da startete die Paritätische Projekte gGmbH gemeinsam mit dem Jugendmagazin move36 und der Barmer das Selbsthilfeprojekt: „Wir müssen reden! Junge Selbsthilfe in Osthessen“. Erste Ergebnisse der Kooperation wurden bei einer Impulsveranstaltung im Fuldaer Stadtschloss vorgestellt. Prominenter Gast des Tages: Sozialminister Stefan Grüttner. Als Schirmherr des Projektes zeigte er sich beeindruckt von den ersten Ergebnissen: „Das Projekt ist ein Leuchtturm und könnte ein Vorbild für andere Regionen sein.“
Selbsthilfe als neue Themenwelt in der move36
Über 100 Gäste waren der Einladung der drei Projektpartner gefolgt, um sich über das innovative Selbsthilfeprojekt zu informieren. Das gemeinsame Ziel lautete: Wie kann man das Thema gesundheitliche Selbsthilfe jungen Menschen näher bringen. „Selbsthilfe ist jetzt nicht unbedingt das angesagteste Thema für ein Jugendmagazin“, berichtete move36 Chefredakteur Bernd Loskant. Auch innerhalb der Redaktion musste zuerst Überzeugungsarbeit geleistet und ein redaktionelles Konzept entwickelt werden. Das Ergebnis: „Wir müssen reden! Junge Selbsthilfe in Osthessen“ erscheint seit Mai als eigene Themenwelt in der move36. „Und es ist erstaunlich, wie viele Themen junge Menschen direkt oder indirekt betreffen“, so Loskant.
Magazin, Scrollingstory und World Cafe
Über die eigene Betroffenheit mutig und offen zu erzählen, das ist das besondere im Magazin. Burn out, Transsexualität, fetales Alkoholsyndrom, Bordliner, Magersucht – die Themen sind vielfältig und werden von einem jungen Redaktionsteam einfühlsam sowohl für das Printmagazin als auch für die weiterführenden multimedialen Portale aufbereitet. Mittlerweile gab es sogar zum Thema Selbsthilfe ein World Café in der Richard-Müller-Schule. „Diese Form der Veranstaltung gab den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Sorgen und Probleme einmal ganz ungezwungen anzusprechen und sich einiges von der Seele zu sprechen“, so der Leiter des Wirtschaftsgymnasiums Hubert Krah.
„Reichweite ist die neue Währung. Und damit hat unsere Themenwelt „Wir müssen reden“ bei weitem die gesteckten Ziele übertroffen“, meinte Walter Lorz, Geschäftsführer der move36-Herausgebergesellschaft OBCC. 15.000 mal wurde der Imageclip zur Themenwelt Selbsthilfe aufgerufen und 95 Prozent der Leser verfolgen eine Scrollytelling-Reportage aus der Themenwelt bis zum Schluss.
Neue Techniken und Kommunikationswege nutzen
„Dieses Projekt ist ein Leuchtturm und könnte Vorbild für andere Regionen sein“, ist sich Sozialminister Stefan Grüttner sicher. „Die Selbsthilfe ist ein fester Bestandteil unseres Gesundheitssystem“, betonte Norbert Sudhoff, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hessen. „Hier haben drei Partner ein innovatives Konzept entwickelt und realisiert, um junge Menschen an das Thema Selbsthilfe heranzuführen.“ Andreas Beck, Geschäftsführer der Paritätischen Projekte, erklärte, dass sein Verband eng mit der Selbsthilfebewegung verbunden ist und die Vertretung der Interessen ein bestimmendes Merkmal der Verbandsidentität ist. Das Projekt in Fulda ist vor allem in einer Hinsicht etwas ganz Besonderes: Es nutzt neue Techniken und moderne Wege der Kommunikation, um junge Menschen zu erreichen und das Thema Selbsthilfe entsprechend zu platzieren. Auch junge Menschen haben gesundheitliche Sorgen und Probleme. Umso besser, wenn man weiß, wo und wie man Hilfe bekommen kann.
Selbsthilfe „made in Fulda“ ist innovativ
Musikalisch werden Problem und Sorgen oft verarbeitet – nicht selten entstehen daraus sogar große Hits, wie zum Beispiel „Sie mag Musik auch wenn sie laut ist“. Sängerin Heike Godau, die für den musikalischen Rahmen im Stadtschloss sorgte, hatte mit feinem Gespür genau solche Songs ausgesucht. Nach dem offiziellen Teil trafen sich alle Gäste noch zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch. Alle waren sich jedoch einig: „Selbsthilfe made in Fulda“ ist innovativ und nachhaltig.