Über die Hälfte (54,4 Prozent) der Erwerbspersonen in Hessen wurde im Jahr 2017 mindestens einmal krankgeschrieben. Dies sind etwas weniger als im Jahr 2016 (55,5 Prozent). Dieser rückläufige Trend zeigt sich nach Barmer-Auswertungen auch bundesweit, wo die Arbeitsunfähigkeitsquote von 56,1 Prozent (2016) auf 54,9 Prozent (2016) zurückgegangen ist.
Der Krankenstand in Hessen blieb mit 4,96 Prozent auf dem gleichen Stand wie im Jahr zuvor. Im Bundesländer-Vergleich wurde 2017 der niedrigste Krankenstand in Baden-Württemberg (4,05 Prozent) verzeichnet, der höchste in Thüringen (5,91 Prozent). Der Bundesdurchschnitt lag 2017 bei 4,82 Prozent (2016: 4,84 Prozent).
Hohe Fehlzeiten aufgrund von Rückenbeschwerden
Durchschnittlich entfielen in Hessen im Jahr 2017 auf jede Erwerbsperson 17,1 Arbeitsunfähigkeitstage. Dabei waren die erwerbstätigen Männer in Hessen 16,3 Tage krankgeschrieben, Frauen dagegen 17,9 Tage. Psychische Störungen verursachten 2017 vergleichbar hohe Fehlzeiten wie im Vorjahr. Der größte Anteil der Fehlzeiten entfiel trotz rückläufiger Tendenzen auch 2017 mit 21 Prozent weiterhin auf Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems, wobei insbesondere Rückenbeschwerden eine bedeutsame Rolle spielen. Nach psychischen Störungen mit 18 Prozent folgen mit Anteilen von 15,3 beziehungsweise 11,5 Prozent Krankheiten des Atmungssystems sowie Verletzungen.
Die meisten AU-Fälle wegen Atemwegserkrankungen
Mit Abstand am häufigsten waren Atemwegserkrankungen Grund für eine Arbeitsunfähigkeit (AU). Über 32 Prozent der bei der Barmer in Hessen versicherten Frauen und Männer waren im letzten Jahr davon betroffen, gefolgt von Erkrankungen am Muskel-Skelett-System (14 Prozent) und jeweils mit 10 Prozent Infektionen und Krankheiten des Verdauungssystems.