„Gesundheitsversorgung im digitalen Zeitalter“ – unter diesem Motto stand der diesjährige E-Health-Kongress in Frankfurt. Diese regionale Informations- und Kommunikationsplattform für Telemedizin stand erneut unter der Schirmherrschaft des hessischen Ministeriums für Soziales und Integration. Mit ihrer Offensive „Digitales Hessen“ will das Land Rahmenbedingungen schaffen, die besonders für die Digitalisierung des Gesundheitswesens wichtig sind.
Auch die Barmer Hessen nutzte den Kongress, um über ihre digitale Agenda zu informieren und ein regionales Projekt vorzustellen. Dr. Frederike Escher-Brecht, digitale Produktentwicklerin bei der Barmer.i in Berlin hatte dazu die „Digitale Toolbox für Hausärzte“ mitgebracht. „Das Angebot an Gesundheits-Apps ist unüberschaubar. Für Ärzte und Krankenkassen ist es oft nicht nachvollziehbar, welche Apps die Patienten nutzen und wie sinnvoll diese sind“, so Escher-Brecht in einem Experten-Forum. Für die Pilotprojekte in Hessen und Brandenburg wurden gemeinsam mit Hausärzten zwölf Apps ausgewählt. Als geeignete Anwendungsfelder für die im Pilotprojekt zu testenden Apps wurden Rückenschmerzen, chronische und allgemeine Schmerzen, Stress, Diabetes, Ernährung, Schwindel, Reiseschutz und Hausmittel ausgewählt. Die ausgewählten Apps entsprechen klaren Compliance-Richtlinien. Sie zeichnen sich durch eine hohe Fachlichkeit sowie eine einfache Bedienbarkeit aus und sind in ihrer Basisversion kostenfrei.
In verschiedenen Regionen werden Hausärzte am Pilotprojekt teilnehmen. Sie besprechen mit ihren Patienten, wie die Apps einzusetzen sind. Die Teilnahme steht Patienten aller Krankenkassen offen. „Erste Erfahrungen zeigen, dass Apps die Mitwirkung der Patienten an der Therapie deutlich erhöhen. Die in den Apps enthaltenen Module wie Erinnerungsfunktionen oder Erklärfilme erleichtern es den Patienten, zum Beispiel regelmäßig Rückenübungen zu absolvieren“, so Escher-Brecht. Eine Evaluation wird dann untersuchen, ob hausärztlich begleitete Apps nachhaltige Effekte beim Patienten haben.