Frankfurt, 7. Februar – Immer mehr hessische Arzt- und Psychotherapiepraxen nutzen seit Beginn der Corona-Pandemie Videosprechstunden, um Patientinnen und Patienten telemedizinisch zu versorgen. „Im vierten Quartal 2019 haben lediglich 6 Ärztinnen und Ärzte die Videosprechstunde mit der Barmer abgerechnet. Im ersten Quartal 2020 waren es bereits 955, und im ersten Quartal 2021 hatte sich diese Zahl mit 1.982 mehr als verdoppelt“, erklärt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. Die Videosprechstunde habe sich in kurzer Zeit von einem Nischendasein zu einem erheblichen Versorgungsfaktor entwickelt. Sie leiste einen wichtigen Beitrag, um das Infektionsrisiko in hessischen Arzt- und Therapiepraxen zu senken. Sicher sei, dass sie uns auch nach der Pandemie weiter begleiten werde, da die allgemeine Akzeptanz von digitalen Lösungen in der Gesundheitsversorgung steige, meint Till. Die Zahl der durchgeführten Videosprechstunden sei im ersten Halbjahr 2021 um mehr als 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.
Videosprechstunde wird am häufigsten in der Psychotherapie genutzt
Die Psychologischen Psychotherapeuten in Hessen nutzen die Videosprechstunde am häufigsten. Im Zeitraum von Januar 2020 bis Juli 2021 wurden mehr als 66 Prozent der unter hessischen Barmer-Versicherten durchgeführten Videosprechstunden von dieser Fachgruppe durchgeführt. Den zweiten Rang belegen die hessischen Kinder- und Jugendpsychotherapeutinnen und -therapeuten, auf die rund 8 Prozent der in diesem Zeitraum durchgeführten Videosprechstunden entfallen. 5 Prozent der Videosprechstunden wurden im genannten Zeitraum von hessischen Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern angeboten. Bei langen Anfahrtswegen, nach Operationen, in der Pflege oder während Erkrankungswellen könnten telemedizinische Leistungen auch zukünftig eine sinnvolle Hilfe sein. „Es gilt nun, die Videosprechstunde weiter zu Gunsten des Patientenwohls in den Versorgungsalltag einzubauen, um bestehende Angebote zu unterstützen und zu verbessern“, appelliert Till.