Frankfurt, 24. März 2021 – Immer mehr Menschen in Hessen leiden an Schlafstörungen. Auswertungen der Barmer anlässlich der bevorstehenden Umstellung auf die Sommerzeit haben ergeben, dass im Jahr 2019 rund 401.000 Hessinnen und Hessen beim Arzt waren, weil sie beispielsweise Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen oder dem Wach-Schlaf-Rhythmus hatten. Das entspricht rund 6,4 Prozent der Bevölkerung. Innerhalb von fünf Jahren ist die Zahl um rund 68.000 Personen angestiegen. „Schlaf ist ein lebenswichtiges und oft unterschätztes Grundbedürfnis des Menschen. Fast ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch im Schlaf. Jede und jeder leidet gelegentlich unter Schlafstörungen, zum Beispiel bei Krankheit, Sorgen oder Stress“, sagt Martin Till, Landesgeschäftsführer der Barmer Hessen. Verschwinden Schlafprobleme längere Zeit nicht und beeinträchtigt schlechter Schlaf die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität deutlich, solle man zum Arzt oder zur Ärztin gehen, empfiehlt die Barmer. Dort können körperliche Ursachen für schlechten Schlaf abgeklärt und je nach Bedarf eine angemessene Behandlung eingeleitet werden, damit Betroffene wieder besser schlafen können. Von Schlafstörungen ist die Rede, wenn Menschen über einen längeren Zeitraum schlechter, weniger oder unregelmäßiger schlafen als normal und die Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden der Betroffenen am Tage dadurch spürbar beeinträchtigt werden.
Höheres Risiko für weitere Erkrankungen
Wer nicht ausreichend schläft, hat ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Auch Herzinfarkte, Bluthochdruck und Diabetes mellitus sind wahrscheinlicher. Weiterhin schwächt zu wenig Schlaf das Immunsystem und begünstigt damit Infektionskrankheiten. Unbehandelte Schlafstörungen können das Auftreten von psychischen Erkrankungen wie Depressionen begünstigen. Darüber hinaus ist gesunder und ausreichender Schlaf wichtig für das Gehirn, er unterstützt Lern- und Gedächtnisprozesse und führt am Tage zu einer ausgeglichenen Stimmung. „Auf Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen sollte nur nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt zurückgegriffen werden. Das gilt auch für Schlafmittel, die ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sind“, erklärt Barmer-Landeschef Martin Till. Schlafmittel sollten nur wenn unbedingt notwendig, so kurzzeitig wie möglich und angemessen dosiert verwendet werden. Es bestehe hierbei auch die Gefahr einer physischen und psychischen Abhängigkeit. Die Barmer bietet ihren Versicherten ein kostenfreies Online-Training für besseren Schlaf an. Es ist für alle geeignet, die Schwierigkeiten haben, am Abend abzuschalten und lernen möchten, mehr Erholungszeiten in ihren Alltag einzubauen. Basierend auf den Kenntnissen der Schlafforschung werden wirksame Strategien für guten Schlaf vermittelt und so die Erholungskompetenz verbessert. Vier klinische Studien belegen: Die Teilnehmer schlafen danach langfristig besser.