Frankfurt, 20. Juli 2018 – 4.690 Versicherte der Barmer in Hessen sind von dem Rückruf von Arzneimitteln mit dem Wirkstoff Valsartan betroffen. Mit Valsartan-haltigen Arzneimitteln werden Bluthochdruck und Herzschwäche behandelt. „Betroffene Patientinnen und Patienten sollten auf jeden Fall mit ihrem Arzt Rücksprache halten, wie sie sich konkret verhalten sollen. Kosten für eventuell notwendige Alternativpräparate werden von der Barmer übernommen“, sagt Norbert Sudhoff, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hessen. „Gleiches gelte für die Zuzahlungen für Alternativpräparate. Sie werden allen betroffenen Versicherten erstattet“, so Sudhoff weiter.
Plötzliches Absetzen kann negative Auswirkungen haben
Trotz des Rückrufs, verursacht durch verunreinigte Chargen des Wirkstoffs, sollten Patientinnen und Patienten ihr Medikament nicht einfach absetzen. Das dadurch bedingte Risiko wäre laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte vielfach höher und akuter als die Gefahr, die von der wahrscheinlich krebserregenden Verunreinigung ausgehen kann. Ein plötzliches Absetzen kann sich besonders auf das Herz-Kreislauf-System und die Nierenfunktion auswirken.
Welche Arzneimittel sind betroffen?
Der Wirkstoff Valsartan wird in einer Vielzahl von Medikamenten eingesetzt. Der Rückruf vor wenigen Tagen galt verschiedenen Chargen, die Valsartan eines chinesischen Wirkstoff-Herstellers enthalten und durch eine wahrscheinlich Krebs erregende Substanz verunreinigt wurden. Von dem Rückruf betroffen seien nach aktuellem Stand Präparate, für welche die Barmer Rabattverträge geschlossen habe. Dazu gehörten Valsartan AbZ®, Valsartan Heumann® und Valsartan comp.AbZ®. Definitiv nicht betroffen seien hingegen die Arzneimittel Valsartan dura® (Hersteller Mylan dura), Valsacor® comp. (Hersteller TAD Pharma) und Valsartan HCT Aurobindo® (Hersteller Aurobindo).
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