Gießen (30.06.2016). Über eine Förderung in Höhe von 2.500 Euro kann sich die Selbsthilfekontaktstelle in Gießen freuen. Den entsprechenden Bescheid überreichte Uwe Friedrich, Geschäftsführer der Barmer GEK in Gießen, dem Leiter der Kontaktstelle, Jürgen Matzat.
"Diese Mittel werden einerseits zur Gründung neuer Selbsthilfegruppen für Menschen mit psychischen Störungen eingesetzt. Den bereits bestehenden Gruppen kann die Kontaktstelle damit eine Supervision ermöglichen", so Jürgen Matzat zur Verwendung dieser Projektmittel. Wie wichtig die Arbeit der Selbsthilfe gerade in dem Bereich der psychischen Erkrankungen ist, stellte Uwe Friedrich heraus. Er verwies auf den gerade veröffentlichten Gesundheitsbericht 2016 der hessischen Landesregierung. Demnach leiden bereits 10 Prozent aller gesetzlich versicherten Männer und 18 Prozent der gesetzlich versicherten Frauen im Alter von 60 Jahren unter einer Depression. "Die Weltgesundheitsorganisation WHO prognostiziert, dass Depressionen künftig die zweithäufigste Krankheit sein wird", so Friedrich. "Bereits heute ist es die viertteuerste Krankheit. Arbeitnehmer, die unter einer Depression leiden, sind aufgrund ihrer Erkrankung durchschnittlich 64 Tage im Jahr arbeitsunfähig."
Selbsthilfe - ein wichtige Baustein im Gesundheitssystem
Selbsthilfe-Organisationen bilden von daher eine wichtige Säule im Gesundheits- und Sozialsystem. Denn Menschen in der Selbsthilfe nehmen ihr Leben in die eigenen Hände. Sie haben Mut und scheuen sich nicht, die eigenen Probleme offen anzusprechen. Wer es schafft, über einen längeren Zeitraum in einer solchen Gruppe mitzuarbeiten, kann große persönliche Erfolg erzielen. Denn ist erheblich leichter Krisen zu bewältigen, wenn man sich in einer Gruppe geborgen und angenommen fühlt. Uwe Friedrich wünschte der Gießener Kontaktstelle weiterhin viel Erfolg. "Ich hoffe, dass viele Betroffene diese Möglichkeit der Hilfe erkennen und annehmen", so Friedrich.
Mehr Informationen: Selbsthilfekontaktstelle Gießen