Silke Kopp ist Gesundheitsökonomin und Gründerin. Ihr Start-Up Unternehmen entwickelt mit sechsstelliger Förderung des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz digitale Lösungen für die Pflegeausbildung. Engagiert ist sie außerdem im Berufsnetzwerk Hashtag Gesundheit. Hier setzt sie sich für Fortschritt in der Gesundheitsbranche ein. Ihre Arbeit verbindet sie mit dem Anspruch, der nächsten Generation im deutschen Gesundheitswesen eine Stimme zu geben. Als amtierende Miss Hessen versteht sie sich insbesondere als Botschafterin starker Frauen im Berufsleben. Die Veränderung, die sie sich wünscht, meistert den Dienstweg ohne angepasst zu sein: Reform statt Revolution, Qualität statt „Ok Boomer“. Die Barmer Landesvertretung Hessen hat sich mit Silke Kopp zum gesundheitspolitischen Austausch getroffen.
eHealth-Branche und Krankenkassen müssen weiter zusammenfinden
Das Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG) soll unter anderem den Weg für Kooperationen zwischen Krankenkassen und innovativen Start-Ups ebnen. Silke Kopp kritisiert allerdings, dass die Investitionsbereitschaft vieler Kassen noch nicht zur Dynamik der Entwicklerbranche passt: „Der Markt für eHealth-Lösungen hat in Deutschland noch zu viele Barrieren.“ Als die Barmer 2016 den Anfang unter den gesetzlichen Krankenkassen mit einer Initiative zum Digital Health Investment machte, musste viel Skepsis überwunden werden. Dennoch wurde eine Investition in den Health Fonds der Venture Capital Gesellschaft Earlybird in Höhe von 15 Millionen Euro vereinbart. Das Volumen des Fonds beträgt insgesamt 85 Millionen Euro. Das Investment der Barmer ist besonders gegen Ausfallrisiken gesichert und stand letztlich für den finalen Entwurf des DVG Pate. Norbert Sudhoff, Landesgeschäftsführer der Barmer Hessen, und Silke Kopp sind sich einig: Die Investition in Venture Capital Fonds dient der Versorgungsverbesserung und muss mit Blick auf den Bedarf und die Entwicklerbranche dynamisiert werden.
Hashtag Gesundheit – Die nächste Generation stellt sich vor
Silke Kopp vertritt gemeinsam mit rund 150 Mitgliedern den eingetragenen Verein Hashtag Gesundheit, der sich für Fortschritt und Netzwerkbildung im Gesundheitswesen stark macht. Hier engagieren sich Studierende und junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens aus unterschiedlichen Teilbereichen und Branchen. Mediziner und Pflegepersonal sind ebenso vertreten wie Quereinsteiger. Wichtig ist dem Verein zunächst Unabhängigkeit und Transparenz. Sie wollen die Funktionsweise des Gesundheitswesens sichtbar machen, informieren und mitwirken. In sozialen Netzwerken fühlt sich der Verein sichtbar zuhause, das Medium passt gut zur vernetzten Arbeitsweise. „Wir finden Gehör und haben uns gemeinsam Sprachrechte erkämpft, wo wir allein nicht wahrnehmbar gewesen wären“, so erklärt Silke Kopp die bisherigen Erfolge des Vereins. Einheitliche Zielsetzungen seien allerdings in einem berufs- und branchenübergreifenden Netzwerk schwer zu definieren. Norbert Sudhoff sieht darin eine Chance und rät, Visionen und Werte zu bestimmen: „Der Verein ist unvoreingenommen und unabhängig. Sie können die Frage ‚In welcher Zukunft wollen wir leben?‘ auf authentische Weise stellen. Wenn sie Werte und Kommunikationsstärke zusammenbringen, können sie viel bewegen.“