Frankfurt, 13. Mai 2022 – In Hessen waren im Jahr 2020 mehr als 75.000 Männer und Frauen alkoholkrank. Das geht aus einer Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) anlässlich der Aktionswoche Alkohol hervor. Die Zahl der Betroffenen ist seit dem Jahr 2016 um fast drei Prozent gestiegen. „Sowohl das Suchtpotenzial als auch die gesundheitlichen Risiken von Alkohol werden von vielen unterschätzt. Das hat auch damit zu tun, dass selbst risikoreicher Alkoholkonsum in Deutschland weitgehend gesellschaftlich akzeptiert ist. Dabei ist Alkohol ein Zellgift, dass für die Entstehung von mehr als 200 Krankheiten mit verantwortlich ist“, sagt Martin Till, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hessen. Darunter seien Krankheiten wie Krebs, psychische Störungen und Leberzirrhose.
3.300 junge Menschen aus Hessen sind alkoholabhängig
In Hessen seien die meisten Alkoholkranken laut bifg zwischen 55 und 65 Jahre alt. Rund 23.000 Männer und Frauen dieser Altersgruppe seien betroffen. Doch es gebe auch rund 3.300 junge Menschen im Alter bis 30 Jahre, bei denen eine Alkoholabhängigkeit ärztlich festgestellt worden sei. „Alkoholabhängigkeit betrifft in Hessen überwiegend Männer. Die Zahl der männlichen Alkoholkranken liegt mehr als doppelt so hoch wie die der Frauen“, erläutert Till. Während der Anteil der alkoholabhängigen Männer von 2016 bis zum Jahr 2020 um etwa 4,1 Prozent gestiegen sei, ermittelte die Barmer bei den Frauen einen nur geringfügigen Zuwachs von rund 0,1 Prozent.