Frankfurt, 16.März 2018 – Starker Juckreiz bis hin zu blutigem Kratzen sind die Folgen einer Ansteckung mit Krätze. Eine längst vergessene Erkrankung scheint wieder auf dem Vormarsch zu sein. "Wir stellen in Hessen einen Anstieg bei den für die Behandlung von Krätze wichtigsten Arzneimittel-Wirkstoffen fest. Die Anzahl der Verordnungen von entsprechenden Salben und Tabletten stieg innerhalb eines Jahres um 56 Prozent, im Bundesschnitt sogar um rund 70 Prozent", sagt Norbert Sudhoff, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hessen. Ausgewertet wurden Verordnungen mit den Wirkstoffen Permethrin, Ivermectin und Benzylbenzoat der Jahre 2016 und 2017. Die Zahl der Verordnungen stieg allein bei der Barmer in Hessen von rund 2169 auf fast 3400 im Jahr.
So lässt sich das Übertragungsrisiko reduzieren
„Eine Ansteckung mit Krätze kann jeden treffen und hat nicht automatisch etwas mit Hygiene zu tun. Die Erkrankten können andere Menschen durch Körperkontakt schon anstecken, wenn sie noch keine Symptome aufweisen“, erklärt Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer. Besonders leicht könne sich die Krätzmilbe in Kitas verbreiten. Da Krätzmilben außerhalb des menschlichen Körpers einige Tage überleben könnten, rät die Expertin den Betroffenen und ihren Kontaktpersonen, Kleidung und Bettwäsche täglich zu wechseln und bei mindestens 60 Grad zu waschen. Handtücher solle man direkt nach Gebrauch erneuern. Nicht waschbare Dinge sollten sieben bis 14 Tage lang luftdicht verpackt werden. Sinnvoll sei es auch, Polstermöbel und Matratzen täglich mit einem starken Staubsauger abzusaugen.