Frankfurt, 01.02.2017 – Bis zu 40 Prozent der Menschen mit Heuschnupfen könnten später ein allergisches Asthma bekommen, wenn sie nicht sorgfältig behandelt werden. Dabei würde eine Immunisierung gegen Pollen und Gräser maßgeblich dazu beitragen, dass tausende Asthma-Erkrankungen erst gar nicht eintreten. Vor dem Start der Heuschnupfensaison rät die Barmer in Hessen daher zu einer Immuntherapie, der Hyposensibilisierung.
"Einen Heuschnupfen sollte man wegen der drohenden Folgeerkrankungen sehr ernst nehmen, auch wenn die Symptome nach einiger Zeit abklingen. Eine Immuntherapie ist daher sinnvoll", sagt Dr. Utta Petzold, Allergologin bei der Barmer, und empfiehlt, sich vom Arzt dazu genau beraten zu lassen.
Höchste Zeit für die vorsaisonale Immuntherapie
Kinder, Jugendliche und Erwachsene – Heuschnupfen kann alle treffen und gehört zu den häufigsten allergische Erkrankung. Eine laufende Nase, juckende Augen und ein Gefühl der Mattigkeit sind typische Symptome. Die Leistungsfähigkeit sowohl in der Schule als auch im Beruf kann darunter sehr leiden. Am heftigsten reagieren Allergiker auf Birken-, Erlen-, Hasel- sowie Gräserpollen, die ab April aufkommen. "Wer sich jetzt noch vor Gräserpollen schützen möchte, sollte rasch eine vorsaisonale Immuntherapie starten", rät Petzold.
Bei der Hyposensibilisierung lernt die körpereigene Abwehr, auf Allergene weniger oder gar nicht zu reagieren, indem sie mit ihnen bewusst in Kontakt gebracht wird. "Die Immuntherapie dauert drei Jahre, aber der Aufwand lohnt sich. Die Hyposensibilisierung ist vor allem erfolgreich, wenn sie bei ersten Anzeichen einer Pollenallergie beginnt", sagt Petzold. Bei der subkutanen Immuntherapie wird das Allergen mit steigender Dosis wöchentlich und später monatlich unter die Haut gespritzt. Die Kurzzeit-Therapie beschränkt sich auf einige Spritzen vor der Pollenflugsaison, jedoch ebenfalls über drei Jahre. Bei einer anderen Variante der Immuntherapie bekommt man die Allergene als Tropfen oder Tabletten. Die Immuntherapie ist eine Kassenleistung.
Mehr Infos in „Heuschnupfen – was hilft?“ unter: www.barmer.de/a000690