Frankfurt, 4. Februar 2025 – Immer weniger Menschen in Hessen gehen zur Darmkrebsvorsorge. Das belegen Daten des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg). Im Jahr 2023 ließen rund 6,3 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen in Hessen einen immunologischen Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs durchführen. Bei den Männern waren es rund 3,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen leichten Rückgang, von rund 0,3 Prozentpunkten bei den Männern und rund 0,1 bei den Frauen. Im Jahr 2018, kurz nach Einführung der Vorsorgeuntersuchung, hatte die Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchung noch bei 5,7 Prozent bei den hessischen Männern und 9,4 Prozent bei den Frauen gelegen. „Geben Sie sich einen Ruck, auch wenn das Thema Krebsvorsorge vielleicht belastend erscheint. Darmtumore oder auch Darmpolypen als Vorstufe von Krebs sind besser behandelbar, wenn sie früh erkannt werden und umso größer ist die Chance auf Heilung“, rät Barmer-Landeschef Martin Till anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar. Darmkrebs gehöre weltweit zu den häufigsten Krebsarten. Laut aktueller Studienlage seien auch immer häufiger jüngere Menschen von der Erkrankung betroffen.
Digitale Darmkrebsfrüherkennung als niedrigschwelliges Angebot
Um die Darmkrebsvorsorge zu erleichtern, bietet die BARMER mit dem digitalen Darmkrebstest ein niedrigschwelliges Angebot an. Dazu kann über die Barmer Homepage oder App ein immunologischer Stuhltest für zu Hause angefordert und anschließend kostenlos zur Auswertung in ein Labor verschickt werden. Den Test können BARMER-Versicherte bereits ab 40 Jahren durchführen. Gesetzlich ist er erst ab 50 Jahren vorgesehen. Mehr zum digitalen Darmkrebstest unter: www.barmer.de/a007912
Mehr Menschen bei Hautkrebs-Check, Brustkrebsvorsorge hingegen rückläufig
Die Daten zeigen, dass die Teilnahme an der Krebsvorsorge nicht erst seit kurzem rückläufig ist. Im Jahr 2020 lag der Anteil der anspruchsberechtigten Frauen in Hessen, die eine Mammographie durchführen ließen, bei 20,9 Prozent und damit rund 3,7 Prozentpunkte unter dem Niveau von 2019. Im Jahr 2023 nahmen wieder 24,7 Prozent der hessischen Frauen an der Mammographie-Untersuchung teil. Aber auch dieser Anteil liegt zwei Prozentpunkte niedriger als noch im Jahr 2010. Einen leichten Anstieg gab es hingegen bei der Hautkrebsvorsorge in Hessen. Hier stieg die geschlechterübergreifende Inanspruchnahme von rund acht Prozent der Anspruchsberechtigten im Jahr 2011 auf 9,3 Prozent im Jahr 2023. „Die Inanspruchnahme der Krebsvorsorge ist in Hessen insgesamt viel zu niedrig, rückläufige Trends sind zusätzlich beunruhigend. Alle Hessinnen und Hessen, die derzeit nicht an der Krebsvorsorge teilnehmen, möchte ich ermutigen, im Sinne ihrer Gesundheit zu handeln“, sagt Till.