AOK und Barmer geben Schwangeren wichtige Hilfestellung
Bad Homburg/Frankfurt, 1. März 2017 - 82 Prozent der frischgebackenen Mütter zwischen Hofgeismar und Heppenheim würden die Klinik, in der sie entbunden wurden, weiterempfehlen. Rund 34.000 hessische Mütter wurden dazu, im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes der Weissen Liste, von der AOK Hessen und der Barmer befragt. Die konkreten Auswertungen für einzelne Kliniken können in den Informationsportalen der Krankenkassen eingesehen werden.
Abgefragt wurden vor allem subjektive Qualitätsergebnisse, so genannte „weiche Faktoren“. Wie zufrieden waren die Patientinnen mit der ärztlichen bzw. pflegerischen Versorgung? Fühlten sie sich ausreichend informiert und begleitet? Wie empfanden sie die Ausstattung der Zimmer? Und schließlich: Würden sie die Klinik ihrer besten Freundin weiterempfehlen? Die Bewertung zeigt dabei durchaus signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Häusern, etwa beim Thema Weiterempfehlungsbereitschaft. Hier gibt es eine Spannbreite von 61 bis hin zu 96 Prozent, wobei insgesamt ein Viertel der Häuser eine Weiterempfehlungsrate von 89 Prozent oder mehr aufweist. Am zufriedensten waren die Befragten mit der ärztlichen Betreuung und der Betreuung durch Hebammen. Erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten sehen die jungen Mütter aber in der Organisation und bei dem Service der Krankenhäuser. Hier erhoffen sich viele im Sinne der Patientenorientierung, dass ihre Wünsche und Anregungen ernst genommen werden.
„PEQ“ - größte Patientenbefragung zur Krankenhausbehandlung
Die Erhebung zum Thema Geburten fand im Rahmen des so genannten Patients‘ Experience Questionnaire (PEQ) statt und wird fortlaufend weitergeführt. AOKs und die Barmer befragen gemeinsam mit der „Weissen Liste“ seit 2011 bundesweit Versicherte zu ihren Erfahrungen im Krankenhaus. Bisher wurden rund 5,2 Millionen Versicherte angeschrieben. Etwa 2,1 Millionen Versicherte haben an der Befragung teilgenommen. Die Ergebnisse dieser bislang größten Patientenbefragung in Europa machen es möglich, bundesweit die Erfahrungen von Patienten hinsichtlich der verschiedensten Behandlungsanlässe miteinander zu vergleichen. Die Versicherten werden zwei bis acht Wochen nach ihrem Krankenhausaufenthalt angeschrieben und gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. Mit der Patientenbefragung zu Entbindungsfällen erfolgt erstmalig eine indikationsbezogene Befragung. Dieser Erhebungsbogen umfasst rund 16 Kernfragen. Veröffentlicht werden die Ergebnisse erst, wenn mindesten 50 Rückläufer für eine Ergebnisbewertung auf Haus- und Fachabteilungsebene vorliegen.
Positives Signal
Für die AOK Hessen sind die Ergebnisse der hessischen Pilot-Befragung von Müttern nach der Geburt ein grundsätzlich positives Signal: „Die Patientinnen sind mit der stationären Versorgung im Großen und Ganzen zufrieden. Allerdings darf auch nicht verschwiegen werden, dass einzelne Häuser dezidiert negativ bewertet wurden. Insofern empfehlen wir als AOK Hessen allen werdenden Müttern, sich bei der Entscheidung für ein Krankenhaus mit den Ergebnissen der Befragung zu befassen. Durch eine transparente Veröffentlichung der Ergebnisse möchten wir die Krankenhäuser motivieren, ihre Ergebnisse in den ‚weichen‘ Faktoren zu optimieren, so dass es auf diese Weise insgesamt zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität kommt“, sagt AOK-Krankenhauschef Dr. Roland Strasheim.
Kliniken profitieren von den Erfahrungen ihrer Patientinnen
„Erfahrungen anderer Patienten nehmen einen immer größer werdenden Stellenwert auf der Suche nach einem individuell geeigneten Krankenhaus bei planbaren Eingriffen ein“, so Norbert Sudhoff, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hessen. „Insbesondere vor einer Geburt informieren sich werdende Mütter und Väter intensiv über die in Frage kommenden Einrichtungen. Neben Informationen aus der gesetzlichen Qualitätssicherung und zum Leistungsangebot bieten die Patientenbefragungsergebnisse deshalb eine wichtige Orientierungshilfe. Die langjährigen Erfahrungen mit PEQ-Versichertenbefragung zeigen aber auch, dass Kliniken diese Meinungen sehr ernst nehmen und die Ergebnisse einen wichtigen Beitrag zum internen Qualitätsmanagement der Kliniken leisten.“
Die Ergebnisse für einzelne Häuser sind hier abrufbar: