Frankfurt, 10. September 2021 – Die Maßnahmen zum Infektionsschutz haben während der Corona-Pandemie eine Infektionswelle bei Grippeerkrankungen weitgehend verhindert. Das zeigt eine Analyse der Barmer. „Wer sich jetzt gegen Grippe impfen lässt, hilft dabei, eine Infektionswelle auch in der kommenden Grippe-Saison zu stoppen“, sagt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. Unter den rund 750.000 Versicherten der Barmer in Hessen sei die Zahl der wegen Influenza krankgeschriebenen Personen seit März 2020 auf den tiefsten Wert seit Jahren gefallen. In der ersten Juliwoche dieses Jahres habe die Zahl der Krankschreibungen aufgrund einer Grippeerkrankung bei lediglich 26 gelegen. Im Vorjahreszeitraum sei der Wert noch rund doppelt so hoch gewesen. Diesen Trend gelte es weiter zu stabilisieren, um das Risiko schwerer Grippeerkrankungen insbesondere für Risikogruppen niedrig zu halten.
Grippe derzeit unter Kontrolle
Im März des Grippe-Rekordjahres 2018 gab es unter hessischen Barmer-Versicherten bis zu 1.700 neue Krankmeldungen pro Woche wegen Grippeinfektionen. „Dem sehr hohen Krankenstand im Jahr 2018 stehen aktuell wesentlich niedrigere Zahlen gegenüber. Das ist sicherlich auch auf die Hygiene-Maßnahmen zum Schutz vor Corona-Infektionen zurückzuführen“, erklärt Till. Im März 2020 habe unter anderem der erste Lockdown die Zahl der im Wochendurchschnitt an Grippe erkrankten Barmer-Versicherten in Hessen von über 500 auf rund 90 gesenkt. Seitdem sei die Zahl der Krankschreibungen pro Woche auch in der Hochphase der Grippesaison während der Wintermonate auf zweistelligem Niveau geblieben.
Immunisierung gegen Grippe bietet wichtigen Schutz
„Die Grippe ist keinesfalls gänzlich verschwunden und es gibt natürlich keine Garantie, dass die Erkrankungsrate auch im nächsten Jahr so niedrig bleibt. Zukünftige Lockerungen der Hygiene-Regeln könnten wieder zu mehr Grippeinfektionen führen, insbesondere, wenn nur Wenige gegen Grippe geimpft sind“, erklärt Till. Menschen, die täglich mit vielen Personen Kontakt haben, Seniorinnen und Senioren, chronisch Kranke und Schwangere sollten den zusätzlichen Schutz in Anspruch nehmen. Die Immunisierung trage außerdem dazu bei, eine wellenartige Ausbreitung der Grippe weiterhin zu verhindern. Die Barmer übernehme die Kosten der Grippeimpfung für alle Versicherten, so Till.
Hochwirksamer Impfstoff für Menschen ab 60
„Insbesondere Menschen, die wegen einer Vorerkrankung oder fortgeschrittenen Alters zu einer Risikogruppe gehören, empfehle ich, jetzt auch an die Grippeimpfung zu denken. Der zusätzliche Schutz bietet sicherlich ein gutes Gefühl während der Corona-Pandemie und trägt dazu bei, die Verbreitung der Grippe weiter zu stoppen“, meint Till. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfehle derzeit die Impfung mit einem hochdosierten Grippeimpfstoff, der bei älteren Menschen durch eine vierfach erhöhte Antigenmenge eine besonders hohe Schutzwirkung entfalte. Zugelassen sei der neue Impfstoff für Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Außerdem habe das Bundesgesundheitsministerium zusätzlich zu den regulären 20 Millionen Impfdosen eine Reserve von 6,85 Millionen geordert, um die Bevölkerung während der Corona-Pandemie besonders gut zu schützen.