Erfolg durch nachhaltige Veränderungen
Baunatal (21.12.2016). Arbeitsschutz- und Gesundheitsförderung - diese beiden Themen stehen bei der Stadt Baunatal ganz oben auf der Agenda. Seit über zehn Jahren profitieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von einem umfassenden Angebot. Für dieses Engagement wurde die Stadt bereits im Jahr 2012 mit dem Förderpreis der Unfallkasse Hessen ausgezeichnet. Um diesen Weg noch nachhaltiger gestalten zu können, haben die Barmer GEK und die Stadt Baunatal einen neuen, innovativen Kooperationsvertrag abgeschlossen.
Unterschrieben den neuen Kooperationsvertrag: (v.l.n.r.) Thorsten Bauer, Thorsten Noll, Silke Engler und Thomas Briefs.
Mit einem Impulsvortrag startete dieses neuartige Förderprojekt mit bundesweiten Pilotcharakter. Die Barmer GEK versteht sich hierbei als betriebsnahe Partnerin für Gesundheitslösungen für kleine, mittelständische und große Unternehmen. Dabei gestaltet sie gemeinsam mit den Unternehmen Lösungen für ein nachhaltiges Gesundheitsmanagement und unterstützt Betriebe bei der Implementierung und Umsetzung von gesundheitsfördernden Maßnahmen mit dem Ziel, langfristig Betriebliche Gesundheitsförderung in eigener Verantwortung durchzuführen.
"Die betriebliche Gesundheitsförderung leistet einen wichtigen Beitrag zur Motivation und Identifikation der Beschäftigten. Sie bedarf aber auch einer ständigen Weiterentwicklung und Integration in die Personalentwicklung und des Arbeitsschutzes", weiß Thorsten Noll, Hauptgeschäftsführer der Barmer GEK aus Gießen. Information und Aufklärung wirken meist nur kurze Zeit präventiv. Langfristig kommt es selten zu bedeutenden Verhaltensänderungen. Letztlich entscheidend für den Erfolg ist die nachhaltige Verankerung von Gesundheitshebeln. „Aber den wichtigsten Hebel müssen wir zuerst in unseren Köpfen umlegen", so Noll.
Den inneren Schweinehund überwinden
Für die Sicherung der Arbeitsfähigkeit und Senkung von Erkrankungsrisiken muss man ein kluges Umfeld schaffen. Dazu gehören immer wieder freundliche Einladungen, damit die alltäglichen Handlungen systematisch hinterfragt werden. Nur so kann man langfristige Verhaltensänderungen erreichen. "Den innere Schweinehund gilt es zu überwinden", und das sagt einer, der es wissen muss: Thorsten Bauer, ehemaliger Fußballamateur des KSV Hessen Kassel und jetzt in Funktion als Regionalgeschäftsführer der Barmer GEK in Kassel.
Persönliches Stressmanagement verbessern
Die Erste Stadträtin Silke Engler, Leiterin des Arbeitsschutzes und der Gesundheitsförderung der Stadt Baunatal, begrüßt die neue Kooperation und erhofft sich viele neue und vor allem nachhaltige Impulse. Mittels Messung der Herzratenvariablität (HRV) soll die Leistungsfähigkeit, das Wohlbefinden und die Gesundheit von Führungskräften jetzt untersucht werden. Diese tragen 24 Stunden lang EKG-Rekorder und sammeln damit notwendige Informationen über Vitalität und Resilienz der Führungskräfte. "Ein sehr persönlicher und individueller Ansatz", weiß Arbeitsschutzkoordinator Thomas Briefs. Aber damit sollen typische Verhaltensmuster erfasst und der Zusammenhang zwischen Führung, Emotion und Leistungsfähigkeit aufgezeigt werden. Gesundes Führen ist ein etablierter Baustein im Baunataler Arbeitsschutz. Von 2011 bis 2013 wurden alle Führungskräfte geschult und durchliefen einen Kompass über die sozialen Fähigkeiten zur guten Führung, so Briefs weiter. Im Anschluss an die Messung folgt für die Führungskräfte ein Coaching, in den Stressoren, Potentiale und Regeneration bzw. Erholung unter fachlicher Begleitung erfahrener Ärzte eine Rolle spielt. Letztlich wird das persönliche Stressmanagement verbessert, um im nächsten Schritt Erkenntnisse zur Weiterentwicklung von Gesundheitshebeln in den Gruppen der Erzieherinnen, den Produktbereichen im Rathaus oder den Kolonnen im Bauhof zu entwickeln.