Frankfurt, 8. September 2020 - Gute Nachrichten für alle, die einen Zahnersatz benötigen: ab Oktober 2020 bekommen gesetzlich Versicherte zehn Prozent mehr Festzuschuss zu ihrem notwendigen Zahnersatz. Damit steigt der Anteil der Kostenübernahme auf 60 Prozent. „Der erhöhte Zuschuss wird die Versicherten spürbar entlasten. Wer sein Zahnbonusheft über einen Zeitraum von zehn Jahren gepflegt hat und jährlich eine zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung durchführen ließ, erhöht seinen Zuschuss sogar auf 75 Prozent“, sagt Martin Till, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hessen.
Hessen: Hohe Ausgaben für Zahnersatz
Insgesamt haben 7,5 Prozent der Hessinnen und Hessen im Jahr 2018 einen Zahnersatz anfertigen lassen. Die Kosten beliefen sich durchschnittlich auf 1.539 Euro. Der Kassenanteil lag pro Versorgung bei rund 610 Euro. Die hessischen Versicherten mussten im Schnitt 929 Euro zu ihrem Zahnersatz zuzahlen. Im Bundesvergleich lagen die Eigenanteile nur in Bayern und Baden-Württemberg höher. „Ein positiver Trend ist allerdings bei der zahnärztlichen Prophylaxe älterer Versicherter zu beobachten. Wir freuen uns, dass mehr als jeder Zweite in der Altersgruppe der 75 bis 79jährigen die entsprechenden Vorsorgeangebote nutzt“, ergänzt Martin Till und verweist auf Analysen seiner Kasse.
Hessen hat gute Wurzeln
Aus diesen Zahlen geht ebenfalls hervor, dass immer weniger Füllungen nötig waren und auch seltener Zähne gezogen wurden. Während 2010 noch 28 Prozent der hessischen Bevölkerung eine Zahnfüllung erhielten, waren es 2018 nur noch 25,4 Prozent. Bei 9,4 Prozent der Hessen wurde 2010 ein Zahn ganz entfernt; bis 2018 sank dieser Wert auf 8,3. Auch die unangenehmen Wurzelbehandlungen sind in Hessen rückläufig. 2010 mussten noch 5,8 Prozent der Hessinnen und Hessen diese Leistung in Anspruch nehmen, 2018 waren es nur noch 4,8 Prozent. Im bundesweiten Vergleich zeigt Hessen damit an der Seite von Baden-Württemberg (4,7 Prozent) eine gute Wurzelgesundheit.