Frankfurt, 12. November 2018 – Immer mehr Menschen in Deutschland sind zuckerkrank. Das geht aus dem „Diabetes-Altas“ der Barmer zum Weltdiabetestag am 14. November hervor. Der Bevölkerungsanteil der Erkrankten ist in den Jahren 2013 bis 2017 deutschlandweit von 8,7 auf 9,2 Prozent gestiegen, in Hessen von 8,5 auf 9,1 Prozent. Damit sind in Hessen mehr als 370.000 und bundesweit etwa 7,6 Millionen Menschen von dieser Volkskrankheit betroffen. Über 90 Prozent der Betroffenen leiden unter Diabetes mellitus vom Typ 2. „Dass immer mehr Menschen Diabetiker sind, liegt nicht nur am demographischen Wandel. Ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel spielen auch eine Rolle. Deshalb ist es Zeit, dass die im Koalitionsvertrag verankerte Nationale Diabetes-Strategie ausgestaltet und umgesetzt wird“, sagt Norbert Sudhoff, Landesgeschäftsführer der Barmer Hessen.
Höchste Diabetes-Raten in den neuen Bundesländern
Auf Ebene der Bundesländer zeigen die Auswertungen der Barmer, dass die Diabetes-Betroffenenrate von 8,0 Prozent in Schleswig-Holstein die niedrigste aller Bundesländer ist. Hessen liegt mit Werten von 9,1 Prozent im mittleren Bereich. Die höchsten Werte wurden in Sachsen und Sachsen-Anhalt (jeweils 11,5 Prozent) ermittelt. Insgesamt weisen die östlichen Bundesländer weiterhin die höchsten Diabetesprävalenzen auf. „Allerdings kann man in den letzten fünf Jahren eine positive Entwicklung in den Bundesländern Sachsen und Thüringen beobachten. Während in allen anderen Bundesländern die Betroffenenraten weiter stiegen, war die Quote in diesen beiden Ländern leicht rückläufig“, so Sudhoff. Die stärkste Zunahme verzeichnete das Saarland, wo die Prävalenzrate um einen Prozentpunkt von 9,6 auf 10,6 Prozent anstieg.
Unterschiede auf Kreisebene besonders groß
Auffällig im „Diabetes-Atlas“ sind sie zum Teil massiven Unterschiede auf Kreisebene. Bundesweit am schlechtesten schneidet der Postleitzahlen-Bereich 148 im brandenburgischen Bad Belzig ab. Hier leben mit 13,8 Prozent dreimal so viele Menschen mit Diabetes wie an der Hamburger Elbchaussee und Umgebung. „Die Daten zeigen beachtliche regionale Schwankungen, welche aber nicht auf unterschiedliche Alters- oder Geschlechtsstrukturen zurückführen sind. Wäre die Diabetes-Prävalenz in ganz Deutschland so niedrig wie in Hamburg, wäre das bundesweite Diabetesproblem um 45 Prozent kleiner“, sagt Norbert Sudhoff.