Frankfurt, 3. Januar 2017 - Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter Ess-Störungen. So ist die Zahl der Betroffenen bundesweit von etwa 390.000 auf rund 440.000 zwischen den Jahren 2011 und 2015 (plus ca.13 Prozent) angestiegen. Dies geht aus aktuellen Hochrechnungen der Barmer zu Ess-Störungen hervor, zu denen unter anderem Magersucht und Bulimie gehören. „Dass immer mehr Menschen unter Ess-Störungen leiden, beobachten wir mit großer Sorge. Oftmals nehmen die Betroffenen ihr Essverhalten nicht als krankhaft wahr. Hier ist die Rückmeldung von Eltern und Freunden gefragt“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Ess-Störungen gehörten in die Hand eines medizinischen Expertenteams. Neben den psychischen Beeinträchtigungen können sie auch schwerwiegende organische Schäden nach sich ziehen und schlimmstenfalls sogar tödlich enden.
Auch in Hessen immer mehr Versicherte betroffen
Unter Magersucht litten Jahr 2015 bundesweit 9.627 Barmer Versicherte und damit 14 Prozent mehr als noch im Jahr 2011 (8.442). In Hessen waren 788 Versicherte betroffen, 13 Prozent mehr als vier Jahre zuvor. „Den vermeintlich niedrigen Fallzahlen zum Trotz ist Magersucht gerade bei Frauen ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Denn die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen“, sagt Marschall. Stress, Leistungsdruck und falsche Vorbilder könnten dazu führen, dass Frauen magersüchtig würden.
Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es in unserem unter dem Stichwort „Ess-Störungen“: www.barmer.de/s000509