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Darmkrebsvorsorge in Hessen: Pandemie verursacht Rückgang

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Frankfurt, 16. März 2021 – Während der Corona-Pandemie haben viele Hessinnen und Hessen die kostenfreien Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung nicht in Anspruch genommen. Das zeigen Auswertungen der Barmer aus Abrechnungsdaten von mehr als 750.000 hessischen Versicherten. „Wir sollten die Gesundheitsrisiken der Pandemie nicht durch mangelnde Krebsvorsorge vergrößern“, appelliert Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. „Ich empfehle allen, die ihre Vorsorge aus Angst vor Ansteckungsrisiken verschoben haben, die wichtigen Untersuchungen bald nachzuholen. Auf keinen Fall sollte damit bis zum Ende der Pandemie gewartet werden. Im Ernstfall kann nur durch Früherkennung wertvolle Zeit gewonnen werden.“ Die Rückgänge fallen dabei je nach Art der Untersuchung unterschiedlich aus. Bei Stuhltests zur Darmkrebsvorsorge wird der Stuhl auf nicht sichtbare Blutspuren untersucht. Während der Corona-Pandemie wurden diese Tests deutlich weniger genutzt als noch im Vorjahr. Vergleicht man das jeweils zweite Quartal der Jahre 2019 und 2020, also den Zeitraum vom 1. April bis 30. Juni, so zeigt sich für Hessen in diesem Zeitraum ein Rückgang der Inanspruchnahme um ganze 36,4 Prozent.

Darmspiegelung: Rückgang trotz erweiterter Anspruchsberechtigung

Stuhltests zur Darmkrebsvorsorge können gesetzlich Versicherte zwischen 50 und 54 einmal im Jahr in Anspruch nehmen und nach dem 55. Geburtstag dann alle zwei Jahre. Es sei denn, sie entscheiden sich für eine Darmspiegelung, also für die endoskopische Untersuchung des Dickdarms. Gesetzlich versicherte Frauen können sich für zwei kostenlose Spiegelungen anmelden, die erste ab 55 Jahren, die zweite zehn Jahre später. Seit April 2019 können Männer die Vorsorge bereits im Alter von 50 Jahren in Anspruch nehmen, statt wie zuvor ab dem 55. Lebensjahr. Obwohl sich damit der Kreis der Anspruchsberechtigten vergrößerte, ging die Inanspruchnahme der Endoskopie zur Darmkrebsvorsorge in Hessen zwischen dem zweiten Quartal 2019 und dem zweiten Quartal 2020 um 12,9 Prozent zurück. Laut Hessischem Krebsregister gehört der Darmkrebs nach Lungen-, Brust- und Prostatakrebserkrankungen zu den Krebsarten, die in Hessen am häufigsten auftreten. Bundesweit erkrankten im Jahr 2016 mehr als 58.000 Personen an Darmkrebs, knapp 26.000 Frauen und mehr als 32.000 Männer. Das Tückische an dieser Krebsart: Gerade im Anfangsstadium verursacht er in der Regel keine Beschwerden. „Gerade der symptomfreie Beginn der Erkrankung macht die regelmäßige ärztliche Vorsorge so wichtig. Wird Darmkrebs früh erkannt, steigen die Therapiechancen erheblich an“, erklärt Martin Till.

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Dr. Carlo Thielmann
Pressesprecher Barmer Hessen
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