Frankfurt (03.11.2016). Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen: Allein im letzten Jahr waren 38 Prozent der Todesursachen in Hessen auf Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems zurückzuführen, so das Statistische Landesamt in Wiesbaden.
Vor allem die Diagnose Bluthochdruck betrifft immer mehr Menschen in Hessen. Im Jahr 2014 waren über 27 Prozent der hessischen Versicherten von dieser Diagnose betroffen. Das sind gut neun Prozent mehr als im Jahr 2009, teilt die Barmer GEK anlässlich der Herzwochen vom 1. bis zum 30. November mit. "Die Betroffenen sollten Bluthochdruck nicht unterschätzen, weil er zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann. Bei der Hypertonie ist eine frühzeitige Therapie nötig, um ernsthafte Folgeerkrankungen zu vermeiden", sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK.
Bluthochdruck auf dem Vormarsch
Nach Barmer GEK-Auswertungen ist der Anteil der Hypertonie-Patienten über die Altersklassen hinweg gestiegen. Demnach bekamen im Jahr 2014 knapp 30 Prozent der Frauen und gut 34 Prozent der Männer zwischen 40 und 65 Jahren die Diagnose Bluthochdruck gestellt. Das sind sieben beziehungsweise 13 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Von den Frauen zwischen 65 und 80 Jahren waren im Jahr 2014 rund 67 Prozent und von den Männern 69,8 Prozent betroffen. Dies entspricht Steigerungen um knapp vier beziehungsweise sechs Prozent.
Check-up-Untersuchungen wahrnehmen
Für den Laien ist ein erhöhter Blutdruck schwer erkennbar, da er am Anfang nicht zu Beschwerden führt. Heftige Kopfschmerzen, Ohrensausen und Schwindel bis hin zu Nasenbluten können Anzeichen einer Blutdruckkrise sein. "Regelmäßig durchgeführte Check-up-Untersuchungen helfen, eine schleichende Blutdruckerkrankung rechtzeitig zu erkennen", so Marschall.
Auf ein korrektes Blutdruckmessen kommt es an
Ein wichtiger Beitrag zur Behandlung der Krankheit ist die Selbstmessung des Blutdrucks. "Nur ein korrektes Messen des Blutdrucks liefert die richtigen Werte. Neben einer entspannten Sitzhaltung kommt es darauf an, den Arm immer in Herzhöhe zu positionieren, wenn man mit einer Manschette am Handgelenk misst", sagt Marschall. Andernfalls können die Messwerte zu hoch oder zu niedrig ausfallen. Bei der Messung am Oberarm ist darauf zu achten, dass die Manschette nicht zu breit ist, weil sie sonst zu niedrige Ergebnisse liefert.
Im Rahmen der Herzwochen werden bundesweit viele Informationsveranstaltungen für Interessierte angeboten. Informationen gibt es hier.