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Barmer setzt auf maßvollen Einsatz von Transfusionen: Bei Operationen mehr Eigenblut nutzen

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Frankfurt, 31. Juli 2018 – Krankenhäuser sollten aus Sicht der Barmer stärker das Eigenblut von Patienten bei Operationen nutzen, um Transfusionen mit Spenderblut zu vermeiden. „Bei Eingriffen kommen Blutkonserven mitunter vorschnell zum Einsatz. Durch die sogenannte Patienten-Blut-Behandlungsplanung kann man dies vor allem bei planbaren Eingriffen verhindern. Kliniken sollten verstärkt auf dieses Konzept setzen, zumal es gerade im Sommer zu Engpässen an Spenderblut kommen kann“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer.

An erster Stelle steht die Sicherheit des Patienten

Das Konzept, auch Patient Blood Management (PBM) genannt, fußt, so Marschall, auf mehreren Säulen. Unter anderem werde der Patient vor planbaren Operationen auf Blutarmut getestet, da bereits bei einer leichten Anämie das Risiko für Komplikationen und Tod um das bis zu Fünffache erhöht sein kann. Insofern sollten Patienten einer ursächlichen Anämie-Therapie unterzogen werden. Dies steigere die eigenen Blutreserven. Zudem würden durch diverse Maßnahmen unnötige Blutverluste und damit unnötige Fremdbluttransfusionen vor, während und nach dem Eingriff um bis zu 50 Prozent vermieden. „Beim PBM-Konzept geht es nicht nur darum, kostbare Blutreserven zu schonen. An erster Stelle stehen die Gesundheit und Sicherheit des Patienten“, sagt die leitende Medizinerin der Barmer. Denn eine Bluttransfusion berge immer ein Restrisiko und könne schwere allergische Reaktionen auslösen, schlimmstenfalls mit tödlichem Ausgang.

Barmer ruft zur Blutspende auf

Eine Patienten-Blut-Behandlungsplanung sei auch deshalb so wichtig, weil in Deutschland immer mehr Blutspenden benötigt würden. Derzeit seien es rund 15.000 am Tag. „Für akute Operationen oder zur Herstellung von Medikamenten wird man weiter Spenderblut oder dessen Bestandteile benötigen. Deshalb appellieren wir an die Bürger nach wie vor, zur Blutspende zu gehen. Sie können damit Leben retten“, sagt Marschall. Die PBM sei als wertvolle Ergänzung und Entlastung zu verstehen. Das 2014 gegründete Netzwerk „Deutsches Patient Blood Management“ wird koordiniert vom Universitätsklinikum Frankfurt.

Mehr dazu: www.patientbloodmanagement.de

Kontakt für die Presse:

Dr. Carlo Thielmann
Pressesprecher Barmer Hessen
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