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Bewegungsmangel bei Kindern: Hessischer Bewegungscheck macht Förderbedarf sichtbar

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Mörfelden-Walldorf, 6. Novemeber 2023 – Bewegungsmangel und ein allgemeiner Rückgang sportlicher Aktivitäten bei Kindern stellen Eltern und Lehrkräfte vor große Herausforderungen. Schon in den 1970er Jahren gab es ein Plädoyer für mehr Bewegung. Wissenschaftlich ist auch erwiesen, dass sich Kinder zu wenig bewegen, was auch aktuelle Studien belegen wie zum Beispiel der Vierte Deutsche Kinder- und Jugendsportbericht, Breuer, Joisten & Schmidt, 2020. Der Hessische Bewegungscheck stellt individuellen Förderbedarf fest und soll Kindern und Jugendlichen Spaß am Sport vermitteln. Der Motorik-Test besteht aus einem Parcours mit insgesamt zwölf Stationen (Lauf-Kraftübungen, Ballwurf und Dribbelaufgaben). Seit dem Jahr 2021 hat die Initiative bereits rund 5.300 Schülerinnen und Schüler an über 130 hessischen Schulen erreicht. Nach der Auftaktveranstaltung in Walldorf-Mörfelden können alle weiteren interessierten Grundschulen im Landkreis Groß-Gerau teilnehmen.

Zwei Ministerien, eine Uni, Sportkreise sowie eine Kranken- und die Unfallkasse setzen sich gemeinsam für die Gesundheit der Kinder ein

Der Hessische Bewegungscheck wurde im Auftrag des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport sowie des Hessischen Kultusministeriums initiiert. Die Hessischen Sportkreise führen den Parcours in den Grundschulen durch und die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt begleitet das innovative Programm wissenschaftlich. Unterstützung kommt auch von der Barmer und der Unfallkasse Hessen. Die Krankenkasse und die Trägerin der gesetzlichen Unfallversicherung sehen einen Zusammenhang zwischen Bewegungsförderung, Gesundheit und Sicherheit bei Kindern. Wer sportlich ist, balancieren, klettern und rennen kann, hat weniger Unfälle und lebt gesünder. Diese Fertigkeiten sollen mit dem Hessischen Bewegungscheck und den daraus folgenden Empfehlungen weiter verbessert werden, um Schülerinnen und Schüler bei einer sicheren und gesunden Lebensweise zu unterstützen.

Ernster Hintergrund: Zunehmend Fälle von motorischen Entwicklungsstörungen

Der Hessische Bewegungscheck verbindet Spaß und Bewegungsförderung, findet aber auch vor ernstem Hintergrund statt. So kann Bewegungsmangel die motorische Entwicklung von Kindern verzögern und gesundheitliche Nachteile mit sich bringen. Die Zahl der motorischen Entwicklungsstörungen hat bei Kindern in Hessen zugenommen. Das zeigt eine Analyse des aktuellen Barmer Kinder-Atlas. Im Jahr 2022 haben rund 14.800 hessische Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren die Diagnose motorische Entwicklungsstörungen erhalten. Annähernd 3,5 Prozent der Kinder aus dieser Altersgruppe waren betroffen, das sind fast 33 Prozent mehr als noch im Jahr 2006.

Statements zur Veranstaltung

Martin Till, Landeschef der BARMER in Hessen: 
„Ein zum individuellen Förderbedarf passender Vereinssport kann viel zur Verbesserung der motorischen Fähigkeiten beitragen. Wer früh Freude an Bewegung fördert, hilft seinem Kind, eine gesunde Lebensweise zu entwickeln und damit einer Vielzahl von Erkrankungen vorzubeugen.

Michael Sauer, Geschäftsführer der Unfallkasse Hessen: 
„Kindern und Jugendlichen Spaß am Sport zu vermitteln ist die beste Voraussetzung, um sie für Bewegung zu begeistern und somit Gesundheit zu fördern. Seit Jahren führt die Unfallkasse Hessen daher Projekte zur Bewegungsförderung in Schulen durch. Wir kennen die Zusammenhänge zwischen den zunehmenden mangelnden motorischen Fähigkeiten der Kinder und ihren Unfällen. Aus diesem Wissen können wir ableiten, dass Kinder, die sich gut bewegen können, weniger schwere Unfälle haben.“
 

Kontakt für die Presse:

Dr. Carlo Thielmann
Pressesprecher Barmer Hessen
Telefon: 0800 33 30 04 35 2205
E-Mailpresse.he@barmer.de