Wiesbaden, 15. März 2023 – Patientinnen und Patienten mit wiederkehrenden Schmerzen können seit dem 1. Januar 2023 an PAIN 2.0, einem berufsbegleitenden, ambulanten Schmerztherapieprogramm im Schmerz- und Palliativzentrum Rhein Main in Wiesbaden teilnehmen. Das Angebot ist Teil einer wissenschaftlichen Versorgungsstudie der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. und der Barmer. „Nach einer Einschätzung des Chronifizierungsrisikos gibt ein Team aus ärztlicher Schmerztherapie, Physio- und Psychotherapie eine individuelle Empfehlung für das therapeutische Vorgehen ab. Im PAIN 2.0-Projekt erfolgt dann eine 10- bis 12-wöchige Gruppenschulung, bei der Wissen und einfache Übungen vermittelt werden. Ziel ist es, die Chronifizierung von Schmerzen zu vermindern und Betroffenen so Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu erhalten. Der ganzheitliche Ansatz kombiniert gezielt medizinisches Fachwissen und erspart Betroffenen so Odysseen durch das Gesundheitswesen“, erklärt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. Wichtig sei, Betroffene so zu unterstützen, dass sie die Kontrolle über ihr Leben nicht an den Schmerz verlieren. Das Angebot stehe auch Versicherten anderer gesetzlicher Krankenkassen offen. „Teilnehmen können Patientinnen und Patienten ab einem Alter von 18 Jahren, bei denen Risikofaktoren für eine Schmerzchronifizierung festgestellt werden“, sagt Dr. Sabine Schneider, Leiterin des Schmerz- und Palliativzentrum Rhein Main. „All diejenigen, die durch anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen in ihrem Alltag eingeschränkt werden, möchten wir ermutigen, mit uns Kontakt aufzunehmen.“
Weitere Informationen und ein Kontaktformular finden Sie unter:
https://www.schmerzzentrum-rhein-main.de/behandlungen/pain2-0/
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Dr. Sabine Schneider
Ärztliche Leitung/ Gesellschafterin
Schmerz- und Palliativzentrum Rhein Main, Standort Wiesbaden
Leiterin Regionales Schmerzzentrum - Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. DGS
Algesiologin DGS
Rheinstraße 31
65185 Wiesbaden
Tel.: +49 (0) 611 - 95 00 87 60
Hintergrund:
PAIN 2.0 ist eine bundesweite wissenschaftliche Versorgungsstudie, die durch den Innovationsfonds beim gemeinsamen Bundesausschuss (Förderkennzeichen 01NVF20023) über drei Jahre mit rund 7 Mio. EURO öffentlicher Mittel gefördert wird. Unter dem Dach der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V hat sich das Projektkonsortium aus bundesweit 22 Einrichtungen gemeinsam mit der Barmer Krankenkasse das Ziel gesetzt, Lücken in der Schmerzversorgung zu schließen und die Chronifizierung von Schmerzen zu vermindern: Das neue ambulantes interdisziplinäres Therapieangebot richtet sich an Menschen mit wiederkehrenden Schmerzen mit dem Ziel, eine Chronifizierung zu vermeiden. Das Therapiekonzept orientiert sich an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur
Prävention von chronischen Schmerzen, die vor allem durch eine Mischung aus Wissensvermittlung und körperlichen Übungen erreicht werden können. Dabei arbeiten in der Gruppentherapie die Patienten mit Berufsgruppen aus der Medizin, Psychologie und Physiotherapie eng zusammen. Über regelmäßige Absprachen im Team, Einzelsitzungen der jeweiligen Berufsgruppen und die Durchführung der Therapie in der Gruppe wird der Patient aus allen Perspektiven betrachtet und optimal therapiert sowie individuell betreut. PAIN 2.0 richtet sich an Erwachsene (ab 18 Jahre) mit wiederkehrenden Schmerzen von mehr als 6 Wochen oder häufig wiederkehrenden Schmerzen, wenn sie sich in ihrer Lebensführung durch diese Schmerzen eingeschränkt fühlen. Sofern in diesen Fällen nach Abklärung durch Fachpersonal erste Anzeichen auf Risikofaktoren für eine Schmerzchronifizierung festgestellt werden, ist eine Teilnahme für Patientinnen und Patienten an dem Projekt PAIN 2.0 indiziert.