Es geht um die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Bereits seit zehn Jahren arbeitet die Barmer erfolgreich an der Umsetzung dieses Ziels mit dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Verhaltenstherapie (VT) Falkenried zusammen. Möglich macht dies ein Vertrag für Besondere Versorgung.
Jetzt wurde das Angebot auf den südlichen Teil der Stadt erweitert. Am 13.06.2018 hat das MVZ VT Falkenried eine neue Ambulanz für Psychotherapie, Psychiatrie und Psychosomatik in Harburg eröffnet. Mit der Standortwahl Harburg kam der Ärztliche Direktor und Geschäftsführer Prof. Peter dem Wunsch der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, die Versorgungsstruktur im Bereich der Süderelbe zu verbessern, nach.
Mehr als doppelt so viele Psychotherapeuten in Hamburg gegenüber Harburg
Gerade im Hamburger Süden mangelt es seit vielen Jahren an Versorgungsangeboten für psychisch kranke Menschen. Während in Hamburg auf 100.00 Bürger 52,4 Psychotherapeuten kommen, sind es in Harburg lediglich 23,8 Psychotherapeuten. Die Vision vom MVZ VT Falkenried ist ein größeres Versorgungsnetzwerk, um die Patienten zeitnah zu behandeln.
Die neue Ambulanz setzt auf eine sektoren- und praxisübergreifend koordinierte Behandlung für psychisch kranke Menschen. Mit neuen Behandlungsformen sollen die Ressourcen besser genutzt werden. Es geht dabei in erster Linie um eine zeitnahe gestufte Behandlung, Beratung, Kurzinterventionen, mehr Gruppentherapien und eine intersektorale Vernetzung. Sie sollen neben der klassischen Einzeltherapie feste Bestandteile des Angebots werden. Unterstützung erhält das MVZ VT Falkenried dabei durch das Innovationsfondprojekt RECOVER (siehe STANDORTinfo 1/2018).
In Harburg ist der Anteil der Menschen mit ausländischen Wurzeln sehr hoch. Wegen sprachlicher, kultureller und sozialer Barrieren sind spezielle qualifizierte Therapeuten und kultursensible Therapieansätze notwendig, um die Versorgung der Betroffenen zu verbessern. Dieses Konzept soll in Harburg durch VT Falkenried umgesetzt werden.
von links: Walter Plassmann (Vorsitzender des Vorstandes der KV Hamburg), Frank Liedtke (Landesgeschäftsführer der Barmer Landesvertretung Hamburg), Prof. Helmut Peter (Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer der Verhaltenstherapie Falkenried MVZ GmbH).
Frank Liedtke würdigte in seinem Grußwort die besonderen Erfolge der bisherigen Zusammenarbeit mit dem MVZ VT Falkenried, wie z. B. die deutlich kürzere Therapiedauer im Vergleich zur Regelversorgung, was durch effiziente Therapiestrategien möglich wird.