Eigentlich wäre diese Quote ein Grund zur Freude: In Hamburg sind nach repräsentativen Daten der Barmer GEK nur 1,2 Prozent der Bevölkerung von einer rheumatoiden Arthritis betroffen. Das ist bundesweit die niedrigste Quote - in Thüringen liegt sie dagegen um 60 Prozent höher.
„Es besteht allerdings Grund zur Annahme, dass nicht alle rheumatischen Erkrankungen erkannt werden. Das Krankheitsbild bei Rheuma hat viele Ausprägungen und kann sehr komplex sein, deshalb ist es äußerst schwierig, die richtige Diagnose zu stellen“ sagt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK in Hamburg. „Hinzu kommt, dass Hamburg rheumatologisch unterversorgt ist. Gemessen an der Bevölkerung Hamburgs müssten mindestens 30 Rheumatologen in Hamburg praktizieren. Es sind allerdings nur knapp 20“, so Liedtke weiter.
Das könnte daran liegen, dass bei einer freiwerdenden Internistenpraxis eher ein Kardiologe als ein Rheumatologe nachbesetzt wird. Hier ist also die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg gefragt, die eine ausgewogene Anzahl aller Facharztgruppen sicherzustellen hat.