Die Ersatzkassen in Hamburg haben erstmals einen Präventionspreis vergeben. Sie würdigten zwei Projekte, die einen herausragenden Beitrag dazu leisten, die Gesundheitschancen von Menschen in schwieriger sozialer Lage zu verbessern.
Die mit insgesamt 12.000 Euro dotierten Auszeichnungen wurden Anfang Juli an zwei Preisträger überreicht. Der mit 8.000 Euro dotierte erste Preis ging an das Projekt „Augen auf! Mehr Aufmerksamkeit für ein Altern in Würde“ der AWO Stiftung Aktiv für Hamburg. Dieses möchte Senioren erreichen, die unter schwierigen sozialen Bedingungen leben, und diese auch auf Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung aufmerksam machen. Die „Poliklinik Veddel“ erhielt für ihre Angebote im Bereich psychosoziale Gesundheit den zweiten Preis, der mit 4.000 Euro dotiert ist.
Beide Preise wurden von der Staatsrätin in der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, Elke Badde, sowie der Leiterin des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) in Hamburg, Kathrin Herbst, überreicht.
1. Preis geht an Projekt für benachteiligte Senioren
Die Mitarbeiterinnen der „Aktion Augen auf!“ suchen Hamburger Senioren mit geringem Einkommen auf, die den Anschluss an das soziale Leben in ihrem Umfeld verloren haben. Diese älteren Menschen sind infolge ihrer sozialen Lage auch über Möglichkeiten der Gesundheitsförderung tendenziell schlechter informiert als besser gestellte Gleichaltrige. Mit einem niedrigschwelligen Ansatz wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Senioren Präventionsangebote wahrnehmen können, etwa zu regelmäßiger Bewegung und gesunder Ernährung.
2. Preis würdigt Förderung psychosozialer Gesundheit im Quartier
Die Poliklinik ist ein Gesundheitszentrum mit angeschlossener Allgemeinarztpraxis im Stadtteil Veddel. In dem sozial benachteiligten Quartier sind die Menschen bislang nur schwer für Gesundheitsförderung erreichbar, etwa wegen sprachlicher oder kultureller Barrieren. Die Poliklinik möchte die Erreichbarkeit verbessern, indem sie zum Beispiel mehrsprachige Workshops zur Steigerung der psycho-sozialen Gesundheit direkt im Lebensumfeld der Bewohner anbietet. Die Workshops sollen die psychische Widerstandsfähigkeit in Stress-Situationen stärken.
Die Preisträger wurden von einer Jury mit Vertretern des Gesundheitswesens, der Wissenschaft, der Politik und der Medien ausgewählt.