Kinderheldin Gründer Dr. Paul Hadrossek und Fabian Müller
STANDORTinfo für Hamburg

Hebammen helfen per Chat und Telefon

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Als erste bundesweite Krankenkasse kooperiert die Barmer mit dem Start-up Kinderheldin, damit junge Eltern während und nach der Schwangerschaft schnell und unkompliziert Hilfe bekommen. Die beiden Gründer Dr. Paul Hadrossek und Fabian Müller erklären im Interview, was es mit ihrem Angebot auf sich hat.

Was ist das Besondere an Kinderheldin?

Müller: Wir sind auch abends und am Wochenende erreichbar. Unser Team besteht aus festangestellten Hebammen, die viel Berufserfahrung mitbringen. Wir sehen uns aber nicht als Ersatz zu Hebammen vor Ort. Unser Angebot richtet sich an alle, die keine Hebamme finden oder eine Zweitmeinung einholen wollen. Es gibt auch Themen, die Eltern lieber anonym am Telefon und nicht von Angesicht zu Angesicht besprechen.

Welches Feedback erhalten Sie von den Eltern?

Hadrossek: Viele, die sich bei uns melden, sind froh, dass sie schnell Hilfe bekommen. Gerade bei akuten Vorfällen ist die Sorge verständlicherweise groß. Und Google spuckt fragwürdige Tipps und Antworten aus, die für Verunsicherung sorgen. Die Anrufer sind erleichtert, wenn sie dann eine fundierte Einschätzung einer Expertin bekommen.

Welches Thema fragen Eltern am häufigsten nach?

Müller: Das Verhältnis zwischen Schwangerschaftsthemen und Fragen zu der Zeit nach der Geburt ist ausgeglichen. Schwangere Frauen fragen, was sie noch essen dürfen oder wie viel Sport angemessen ist. Bei jungen Müttern geht es oft ums Stillen. 

Welche weiteren Potentiale sehen Sie für Kinderheldin?

Ein kleines Mädchen liegt liegend mit ihrem Kopf auf dem Bauch einer schwangeren Frau.

Hadrossek: Wir haben unser Team vor kurzem um zwei Hebammen erweitert. Außerdem gibt es jetzt die Möglichkeit, per Video-Call mit den Hebammen zu sprechen. In Zukunft wollen wir der führende Telemedizin-Anbieter für Schwangere und Eltern werden. Der Bereich Telemedizin ist ein junges Feld in Deutschland. Potential sehen wir vor allem im Bereich Prävention. Niederschwellige Angebote tragen dazu bei, gesundheitliche Probleme schneller zu erkennen und Hilfe zu gewährleisten.

Welche Vorteile bringt die Kooperation mit der Barmer für Ihr Start-up?

Müller: Die Zusammenarbeit mit einer der größten Krankenkassen Deutschlands gibt uns die Chance, mehr Menschen mit unserem Angebot zu erreichen. Außerdem profitieren wir als Start-up von dem Erfahrungsschatz einer großen Krankenversicherung. Die Unterstützung durch die Experten der Barmer hilft uns bei der weiteren Entwicklung und der Positionierung im ersten Gesundheitsmarkt. 

Info-Kasten

Die Barmer stellt ihren Versicherten die Unterstützung durch Hebammen von Kinderheldin während der Schwangerschaft und in den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Kindes kostenlos zur Verfügung. Die Hebammen sind von 7 bis 22 Uhr zu erreichen.
Eltern können den Service ergänzend zur ambulanten Hebammenbetreuung nutzen. Alle Leistungen der freiberuflichen Hebammen können weiterhin mit der Krankenkasse abgerechnet werden. Gleiches gilt für Stillberaterinnen. Weitere Informationen unter: www.barmer.de/a002878.

Eine Hebamme vor Ort zu finden, gestaltet sich in manchen Teilen Deutschlands schwierig. Über eine Kooperation mit babyclub.de können Barmer-Versicherte online nach einer Hebamme in der Nähe suchen.

Eine weitere Möglichkeit bietet http://hebammen.info/freie-kapazitaeten. Das Portal ist ein gemeinsames Angebot der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz und des Hebammenverband Hamburg e. V. und unterstützt in Hamburg bei der Hebammensuche. Der GKV-Spitzenverband hat kürzlich eine bundesweite Hebammenliste online gestellt: www.gkv-spitzenverband.de/hebammenliste.