Träger von Hörgeräten werden immer jünger: Im vergangenen Jahr erhielten 1.065 Versicherte der BARMER GEK bundesweit im Alter von 15 bis 35 Jahren eine Hörhilfe – fast ein Drittel mehr als 2010 (mit 814 Verordnungen).
Tendenziell steigt die Zahl der Verordnungen mit zunehmendem Alter. Auffällig ist daher, dass in den letzten beiden Jahren gerade bei 15- bis 20-Jährigen die Zahl der Hörhilfen im Vergleich besonders angestiegen ist. Die Teenager haben inzwischen die 21- bis 30-Jährigen klar überholt.
Entwicklung Hörgeräte-Verordnungen der Barmer GEK nach Altersgruppen
Hörgeräte sind vor allem Frauensache
Überraschend: Etwa 55 Prozent aller Hörgeräte werden Frauen verordnet. Also nur ein Vorurteil, dass Männer schlecht hören? Zumindest sind Frauen offenbar eher bereit, einen Hörverlust durch technische Hilfe auszugleichen.
In Hamburg wurden 2015 in der Altersgruppe 15 bis 35 Jahre insgesamt 26 Hörgeräte verordnet. Bei den Teenagern im Alter von 15 bis 20 Jahren waren es in den letzten beiden Jahren immerhin insgesamt 16 Hörgeräte. In den vier Jahren davor (2010-2013) waren es dagegen zusammen nur drei Hörgeräte.
„Dieser Anstieg ist schon bemerkenswert, allerdings lassen sich aufgrund der geringen Fallzahl nur Vermutungen über die Ursache anstellen, wie beispielsweise zu laute Kopfhörer. Vielleicht ist aber in den letzten beiden Jahren auch nur die Bereitschaft gestiegen, ein Hörgerät zu tragen“, erläutert Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK Hamburg.
Bei knapp sieben Prozent aller Hamburger aus allen Altersgruppen (rund 126.000 Personen) wurde im vergangenen Jahr ein Hörschaden diagnostiziert – oft nur zeit- oder teilweise, darunter beispielsweise auch Hörstürze.