Stephan Gamm
STANDORTinfo Hamburg

Drei Fragen an... Stephan Gamm

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In einem kurzen Interview zieht Stephan Gamm (CDU Hamburg) ein Fazit der vergangenen fünf Jahre Hamburgische Gesundheitspolitik und gibt einen Ausblick auf die Themen, die in der nächsten Legislaturperiode wichtig sind.

1. Welches gesundheitspolitische Thema hat Ihnen in den vergangenen fünf Jahren besonders am Herzen gelegen, welches Thema kam ihrer Meinung nach zu kurz?

Die Gesundheitspolitik in Hamburg wurde in den ersten zweieinhalb Jahren der Legislaturperiode von der Covid-19-Pandemie fast vollständig dominiert. Die Zusammenarbeit in dieser Krise hat zwischen dem Senat, den Regierungsfraktionen und der Opposition gut und vertrauensvoll funktioniert. Dennoch hätten in dieser Zeit wichtige Themen weiter vorangetrieben werden müssen. So hätte ich mir mehr Mut zu Maßnahmen zur Attraktivierung der Pflegeberufe sowie im Bereich der Prävention gewünscht.

2. Welches gesundheitspolitische Thema wird Hamburg in den kommenden fünf Jahren am meisten bewegen?

Das Gesundheitssystem in Hamburg hat nicht nur eine, sondern mehrere große Herausforderungen zu bewältigen. Die wichtigsten Themen sind die Alterung unserer Gesellschaft, der Fachkräftemangel, die Digitalisierung sowie die stetig steigenden Kosten. Diese vier Kernprobleme ziehen sich durch das gesamte Gesundheitssystem. Dabei hat der Fachkräftemangel die unmittelbarste Wirkung auf fast alle Bereiche des Gesundheitssystems und wird für alle Betroffenen als erstes sichtbar werden. Dies zeigt sich bereits heute an der Krise im Pflegebereich.

3. Welche Auswirkungen wird die Krankenhausreform auf die Klinik-Landschaft der Hansestadt haben?

Die wesentlichen Ziele des KHVVG, wie Steigerung der Behandlungsqualität, Gewährleistung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung, sowie Entbürokratisierung sind richtig, können jedoch mit diesem Gesetz nicht erreicht werden. Daher muss die neue Bundesregierung die Krankenhausreform schnell neu aufsetzen und dabei die Vorschläge der Länder und die Bedürfnisse der Praxis berücksichtigen. So bedarf es u.a. einer Überbrückungsfinanzierung, die sicherstellt, dass es keinen kalten Strukturwandel in Hamburg gibt. Die geplante Vorhaltefinanzierung muss von den Fallzahlen und Mindestvorhaltzahlen entkoppelt werden.