Nahezu jeder 12- bis 19-Jährige (97 Prozent) besitzt heute ein eigenes Smartphone. Die Kinder und Jugendlichen nutzen ihr Handy, um sich Informationen aus dem Netz zu beschaffen und miteinander zu kommunizieren aber auch, um der eigenen Persönlichkeit digital Ausdruck zu verleihen. Längst gehören die Sozialen Medien wie WhatsApp, Facebook, Snapchat zum „echten“ Leben. Einerseits steigt mit der zunehmenden Mediennutzung die digitale Kompetenz. Wenn junge Menschen eigene YouTube-Videos erstellen und den Umgang mit verschiedenen Apps spielend beherrschen, ist das beeindruckend. Andererseits wächst das Risiko für psychische Störungen oder Angriffe.
Internetsucht ist dabei genauso ein Thema wie Cybermobbing. 21 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen berichten von einem eigenen problematischen Internetkonsum. Bei den 12- bis 19-Jährige kennt jeder Dritte jemanden, der im Netz zum Mobbingopfer worden ist. Diese Zahl ist alarmierend. Es ist also höchste Zeit aktiv zu werden.
Das Barmer-Präventionsprojekt „Immer online – nie mehr allein?“ setzt mit seinen DIGI CAMPS genau dort an, wo Kinder und Jugendliche die meiste Zeit verbringen: in der Schule. Es richtet sich an Schüler, Lehrer und Eltern.
Digitale Charta für Nachhaltigkeit
Vom 21.11. bis 23.11.2018 fanden die ersten DIGI CAMPS in Hamburg am Gymnasium Corveystraße statt. In Workshops lernten über 100 Siebtklässler sowohl von Experten als auch von ihren Vorbildern. So vermitteln ihnen beispielsweise YouTube-Stars und Influencer Techniken für den richtigen Umgang mit dem Netz. Für eine nachhaltige Umsetzung des Erlernten sorgt eine „Digitale Charta“, die Schüler, Lehrer und Referenten gemeinsam für den weiteren Schulalltag erarbeiteten.
Bei dem gemeinsamen Projekt der Barmer, der BG3000 und dem TÜV Rheinland wird neben dem integrativen Ansatz auch das Augenmerk auf die positiven Seiten der digitalen Medien gelegt: Wer die Fallstricke kennt, kann besser auf ein ausgewogenes Maß an Konsum und Herausgabe von Informationen achten – und sich so nicht nur gegen Cybermobbing schützen, sondern auch die Vorteile der Neuen Medien für sich nutzen.